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Leipzig auf dem Weg zur Hafenstadt

Direkt aus der Innenstadt in den Cospudener See

Leipzig (SP) Von der City direkt an den Strand: Mitte Juli 2010 wird der Wasserweg zwischen der Leipziger Innenstadt und dem Cospudener See - dem wohl beliebtesten Ziel im Leipziger Neuseenland - freigegeben. Gut 400 Meter vom Alten Rathaus entfernt können dann Hobbykapitäne und Wassertouristen ihre Leinen an der Außenmole des zukünftigen Stadthafens am Schreberbad lösen. Nach rund elf Kilometern Fahrt machen sie am Pier 1 im Hafen Zöbigker fest. Auf der Leipziger Wassersportmesse Beach & Boat (18. bis 21. Februar 2010) werden die neuen Leipziger Wasserwege präsentiert.

Bis 2015 entsteht rund um Leipzig ein Freizeitrevier aus Seen, Flüssen und Kanälen mit etwa 200 Kilometern befahrbaren Wasserwegen. Die erste Hauptroute führt ab Sommer 2010 von der Leipziger City direkt in die Wasserwelt der neuen Seen: "Mitte Juli werden die neue Steganlage an der Außenmole des Leipziger Stadthafens sowie der 2. Bauabschnitt des Elstermühlgrabens fertig sein", erklärt Angela Zábojník, Leiterin der Abteilung Wasserwirtschaft/Flächenmanagement des Amtes für Stadtgrün und Gewässer.

Aus der Gründerzeit an den Cospudener Strand

Auf dem Elsterflutbett führt die neue Tour vorbei an der 1885 errichteten Gründerzeitvilla des Verlagsbuchhändlers Herrmann Julius Meyer und zum Anlegesteg an der Pferderennbahn mit direktem "Anschluss" an Gastronomie, Open-Air-Kultur und den Clara-Zetkin-Park. Durch das Grün des Auwalds geht es im Pleißeflutbett weiter bis in die Schleuse am Connewitzer Wehr. Fische und Boote sind hier gleichberechtigte "Passanten": Sie teilen sich einen gemeinsamen Steg, der flussaufwärts als Fischaufstiegshilfe und flussabwärts als Kanurutsche dient.

Harmonisches Miteinander

"Im Leipziger Neuseenland harmoniert der Wassertourismus gleichermaßen mit Naturschutz und Wirtschaftlichkeit", betont Angela Zábojník, die auch in der Arbeitsgemeinschaft Gewässerverbund im Grünen Ring Leipzig aktiv ist. "Darauf haben Grüner Ring und Stadt Leipzig gemeinsam mit den Anliegerkommunen bereits bei der Planung aller neuen Wasserwege streng geachtet." So wird es im Landschaftsschutzgebiet Leipziger Auwald keine Ausstiegsstellen direkt in die unberührte Natur geben. Der historische Floßgraben leitet die Wassertouristen durch den südlichen Auwald und unter der neuen Brücke der S46 hindurch zum Waldbad Lauer. An dessen Südzipfel verbindet eine Schleuse den neuen Verbindungsgraben mit dem Nordstrand des Cospudener Sees. Noch Zukunftsmusik ist die Schleuse zwischen Cospudener und Zwenkauer See, der bis 2014 vollständig geflutet sein wird. Die neue Route aus der Innenstadt zum Zwenkauer See gehört zu den künftig acht Kursen zwischen Hainer See südwestlich von Espenhain und Großem Goitzschesee bei Bitterfeld - sieben davon mit direktem Zugang in die Leipziger City.

Zentralhaltestelle auf dem Wasser

"Der Stadthafen entwickelt sich in den nächsten Jahren zum Dreh- und Angelpunkt des Leipziger Wassertourismus", schwärmt Angela Zábojník. Für den Ausbau des Freizeithafens mit weiteren Steganlagen, Shops, Büros und Verkaufsschaltern für Rundfahrten suche die Stadt zurzeit einen Investor und Betreiber. Spätestens bis zur Saison 2013 soll alles fertig sein. "Die geplante Passagierlinie mit speziellen LeipzigBooten könnte hier ebenfalls ihre Zentralhaltestelle haben. Dann gibt es in Leipzig ähnlich wie in Hamburg Nahverkehr auf dem Wasser - vielleicht sogar mit Berufspendlern von der City über den historischen Karl-Heine-Kanal zu den Büros des neuen Kreativ-Viertels Plagwitz." Bereits heute führen Paddeltouren und Bootsrundfahrten an Denkmalen der Leipziger Industriegeschichte vorbei, ebenso wie an der Wirkungsstätte des berühmten Malers und Bildhauers Max Klinger oder dem weltweit ersten Versandhaus Mey & Edlich.

Arbeitsplätze mit "Wasserkontakt"

"Das Leipziger Neuseenland bringt nicht nur Erholung, sondern auch Arbeit in die Region", erwartet Angela Zábojník. Einige hundert Arbeitsplätze sollen entstehen, unter anderem in den Häfen, bei Bootsverleih und -service sowie in der Gastronomie. Werkstätten und Sportbootwerften wird der Lindenauer Hafen beherbergen. Bis 2012 ist dort die Anbindung des Karl-Heine-Kanals geplant, die Passage zum Elster-Saale-Kanal bis 2015.

Höhepunkt der Leipziger Wasser-Visionen wäre der Verbund mit dem bundesweiten Netz der Binnenwasserstraßen über die Saale. "Leipzig ist die einzige große Stadt neben München, die nicht an das Binnenwassernetz angeschlossen ist", erläutert Angela Zábojník. "Bis 2011 erarbeiten wir gemeinsam mit dem Land Sachsen-Anhalt eine Potenzialanalyse zur Wirtschaftlichkeit dieses Wasserweges für den Tourismus. Kulturell wäre es sicherlich ein Höhepunkt - die Vereinigung von Johann Sebastian Bach und Georg Friedrich Händel über das Wasser."

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