Frühjahrsputz
Die richtige Frühjahrspflege für Yachten
Im Frühjahr und Herbst hängen Yachten meist im Kran.
Aus dem Inhalt
Service-Kit für eine Jabsco-Bordtoilette. Für die beweglichen Teile sollte man keine Vaseline verwenden.
- GFK richtig reinigen und polieren
- Reinigen und polieren von Yachten
- Polieren ohne Poliermittel
- Outdoor Cleaner im Praxistest
- Nach dem Polieren das Gelcoat versiegeln
- Teakholz richtig pflegen
- Teflon-Folien schützen das Gelcoat
- Ahoy-Yachtpflege mit System
- Die richtige Pflege des Bordklos
- Farbe und Antifouling fürs Dinghy
- Antifouling entfernen mit Yachtstrip
- Das richtige Antifouling
- Rettungswesten selbst testen
- Polster, Bücher, Matratzen, Rigg im Winterlager
- Buchtipps zur Pflege von Yachten
- Farbstreifen von Yachten auffrischen
- Kunststoffteile auffrischen
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GFK richtig reinigen und polieren
Gerade beim Reinigen und Polieren von Boot und Caravan werden immer wieder Fehler gemacht: Vor dem Wachsen, was gemeinhin leider auch als Polieren bezeichnet wird, weil's doch ebenso schön glänzt hinterher, wird das GFK-Deck einfach nicht gründlich genug gereinigt. Test: eine Stelle auf dem GFK-Deck trocknen, Wasser drüberlaufen lassen. Wenn es immer noch abperlt, ist noch Wachs drauf. Es muss einen flächigen Film bilden, dann ist gut.
Dann mal ordentlich mit einem trockenen Handtuch nachreiben: Macht das GFK weiterhin einen matten Eindruck, sollte man über eine Schleifpolitur nachdenken. Denn das matte Aussehen des einst stolz glänzenden GFK wird durch die aufgerauhte Oberfläche verursacht: UV-Licht, Sand und Schuhe haben eine Kraterlandschaft entstehen lassen, die auch dem Dreck prima Platz bietet. Das kann man mit der Hand fühlen: Der Vergleich mit ständig sauberen und glatten GFK-Teilen, wie beispielsweise im Cockpit, bringt die Reibeisenfläche erst richtig zur Geltung. Das muss also plangeschliffen werden, mit einer abrasiven Politur.
Wer jetzt nur einfach Wachs draufschmiert, sorgt zwar für kurzfristigen Glanzeffekt, doch der Dreck wird sich bald wieder einnisten. Die ganze Arbeit war für die Katz'.
Wir würden testweise erstmal die feinste Körnung, auch bekannt als Rubbing, nehmen. Denn die Gelcoat-Schicht ist bei neueren Booten nur etwa ein Millimeter stark. Da ist man schnell "durch". Unser Tipp zum professionellen Polieren ohne die Sauerei mit dem Schleifmittel: neuartige Diamant-Polierpads, die trocken verwendet werden und einfach gereinigt werden können.
Reinigungsmittel für Boot und Caravan haben wir viele ausprobiert. Die Niederländer schwören auf ein deutsches Produkt, den Ship Clean. Er holt, da säurehaltig, auch den letzten Dreck vom GFK-Deck. Der Liter Ship Clean kostet etwa 16 Euro und enthält Konzentrat. Einfach verdünnt auftragen, kurz einwirken lassen und dann kräftig schrubben. Ohne Handarbeit geht's in den Ecken nicht: Mit nicht kratzenden (!) Handschwämmen und Handspülbürsten ähnlichen Bürsten mit ausgefaserten Kunststoffborsten haben wir gute Erfahrungen bei lose anhaftendem Schmutz gemacht. Solche Handwaschbürsten gibt es auch mit Wasserdurchlauf und mit Stiel. Für Bohrmaschine oder Akuuschrauber gibt es Sets mit runden Bürstenköpfen: Erleichtert enorm das Schruppen von Riffeldecks.
Den "Ostsee-Bart" am vorderen Wasserpass wird man übrigens ohne Oxalsäure und/oder Politur (Schleifmittel) nicht wegbekommen.
Reinigen und Polieren von Yachten
Anwendungsvideo von Yachticon zum Thema Reinigen und Polieren von Yachten und Schlauchbooten: So oder ähnlich werden Produkte aller Hersteller verwendet.
Polieren ohne Poliermittel
Düsseldorf (SP) Schmiert Ihr noch oder poliert Ihr schon? Die Firma Wedepol/Powder and Surface bietet für die Trockenpolitur neuartige Polierschwämme an, die mit feinsten Diamanten beschichtet sind und vorzugsweise trocken, aber auch (z.B. für Metalle) mit Demi-Wasser/entspanntes Wasser (mit Spüli-Zusatz) verwendet werden. Die übliche Politur, die bekanntlich feinste Schleifmittel enthält, wird überflüssig. Und vor allem: Bei trockener Anwendung, wie dies von Wedepol/P&S ausdrücklich empfohlen wird, lässt sich die Wirkung sofort feststellen. Man sollte aber Einiges beachten.
Powder an Surface empiehlt den Starterset mit Polierschwämme der Stufen D12, D5 und D3. Wir haben beim Frühjahrsputz vorsichtshalber erstmal das feinste Polierpad mit der Bezeichnung D1 (Diamantkorngröße D in Mesh/Schleifpapier P, entspricht etwa 14.000er Körnung) auf einer etwa zehn Jahren alten Segelyacht getestet und waren ganz angetan: Auf dem GFK-Deck ließ sich der erwirkte Glanzgrad des Gelcoat sofort feststellen. Das Gewicht der Poliermaschine reicht als Druck völlig aus.
Powder and Surface empfiehlt ausdrücklich die trockene Anwendung auf Gelcoat: Das Arbeiten mit Wasser berge die Gefahr, dass der Schleifabtrag verklumpe und Spuren auf dem Gelcoat hinterlasse. Und bei der Trockenpolitur lasse sich der Effekt sofort beurteilen. Nur für Aluminium oder Edelstahl wird eine Anwendung von entionisiertem oder entspanntem (Spüli) Wasser empfohlen. Danach solle man mit diesen Pads icht mehr auf anderen Materialen polieren.
Ganz wichtig ist, wie bei jedem Schleifvorgang: Das Deck muss lupenrein sauber sein. Die Diamant-Polierpads mögen vor allem keine alten Wachsreste oder Hinterlassenschaften von wachshaltigen Shampoos. Schrubben, schrubben, schruben, heißt also zuerst die oberste Devise.
Wir bekamen auf Anhieb auch wieder satte dunkle Farbe in die mittlerweile doch etwas vergrauten Farbstreifen am Aufbau. Dort war der Vorher-Nachher-Effekt besonders spürbar: superglatt.
Besonders überraschte die Wirkung auf die Alu-Rahmen der Luken: Sie wurden schlagartig wieder blitzblank. Über die Plexiglasfenster sind wir, wenn auch nur ganz leicht, auch gleich drübergangen. Weil das Alu so schnell reagierte, haben wir mit Handpads auch den Alu-Baum hauchzart poliert: Das Pad setzte sich schnell zu, was für viel Schmand spricht, der damit wegpoliert wird. Oder es war bereits „Schwarzpolitur“, die durch die fast sofortige Reaktion des Abriebs mit Luftsauerstoff entsteht. Ob es für Laien überhaupt sinnvoll ist, Alu-Bäume und -Masten zu "schleifen", sei mal dahingestellt. Sie haben eine sehr empfindliche Oberfläche. Mal sehen, wie lange der Glanz anhält.
Wir empfehlen als Grund- oder Nachbehandlung von Alu-Masten und -Bäumen auf jeden Fall eine spezielle Politur mit schützenden Wirkstoffen wie beispielsweise 3M Marine Auffrischer und Politur.
Die rautenförmigen Handpads bestehen aus sehr festem gummiartigen Schaum und machen einen sehr haltbaren Eindruck. Sie lassen sich ebenso wie die Polierpads leicht auswringen. Man kann sie auch ausblasen oder bürsten. Die Polierpads verzeihen auch mal einen "Ratscher" an Decksbeschlägen und scheinen tatsächlich viele Male verwendbar zu sein.
Die 150-mm-Pads mit Klett kosten etwa 76 Euro und werden in einfachen Pappschachteln geliefert, was die Sache sympathisch macht. Die Pads dürften im normalen Yachtbetrieb mehrere Jahre halten und machen sich dann auch gegenüber herkömmlichen Schleifpolituren bezahlt. Zum Start empfiehlt Wedepol den praktischen Starter-Set für etwa 199 Euro. Er enthält eine Bürste zum Reinigen der Pad sowie Pads mit Klettrücken der Stärke D12, D5 und D3.
Info und Shop: Powder and Surface GmbH.
(Anm.d.Red.: aktualisierte Fassung)
Das rät der Profi von P&S
Wedepol/Powder and Surface (P&S) mit Sitz in Salzkotten ist mit seinen Produkten unter anderem auch in der professionellen Bootsaufbereitung unterwegs. P&S-Spezialist Jürgen Zinke bietet Kunden, die ihre Yacht mit Diamantpads wieder zu absolut neuwertigem Glanz verhelfen wollen, ausdrücklich eine intensive Beratung an - gerne auf Grundlage von Fotos, die man ihm vorher zuschickt. Mit Werft und Alter der Yacht kann Zinke sofort etwas anfangen. Bei der Bestellung also unbedingt die Telefonnummer angeben. Es lohnt sich.
Sein Tipp für die Beurteilung des GFK-Decks oder Rumpfes: Nach wirklich gründlicher Reinigung und Trocknung etwa in einem Winkel von etwa 20 Grad drüberschauen: Ist noch ein Restglanz vorhanden, ist das GFK also nicht noch komplett ausgeblichen, empfiehlt er, stufenmäßg vorzugehen: Zunächst mit D12, dann mit D5 und "mit D3 bitte aufhören". Feinere Pads (D2, D1) heben den Glanzeffekt nämlich wieder auf. Zinke kann das genau erklären, aber als Laie kann man sich das einfach nicht merken. Für schwierigere Fälle sollte man sich beraten lassen.
Im Zweifelsfall beginnt man mit dem feinsten Pad, um das Gelcoat nicht zu schädigen. Ist die Wirkung zu gering, wechselt man aufs nächst gröbere Pad.
Für den Schleifvorgang nimmt man am besten eine Exzenterschleifmaschine (weniger als 400 U/min, unter 5 m/s) oder eben Handpads. Immer nur einmal über eine Stelle. Also kreuzförmig leicht überlappend arbeiten (Kratzer nur in Querrichtung).
Zinke rät dringend zum Lesen der Anwendungsanleitung - für ein perfektes Ergebnis.
Den feinen Schleifstaub bitte nicht mit einem x-beliebigen Mikrofasertuch wegwischen: Damit reibe man sich wieder Riefen ins soeben glattgebügelte Deck. Zinke rät zu speziellen Poliertüchern ohne genähte (harte) Umrandungen, wie sich auch für empfindliche Lackoberflächen verwendet werden und die auch für Kunststoffe geignet sind. Wichtig: "Nur einmal drüberwischen."
Der Polierpad sollte ab und zu mal mit einer handelsüblichen Handbürste gereinigt werden. Beim Starterset ist eine Bürste dabei.
Zum Abschluss muss das GFK unbedingt versiegelt werden. Übliche Wachse hielten nur ein paar Monate, das gelte auch für Teflon-Wachse, so Zinke. Er schwört auf Polymer Sealant von Peter Wrede Yacht Refit. Das garantiere für eine Saison oder mehr den Schutz (Testbericht der Yacht via yachtlackierung.de). Keramikversiegelungen seien ebenfalls die erste Wahl: "Eine Keramikversiegelung kann ein Mehrfaches dieser Standzeit erreichen." Sie sei jedoch für Laien sehr schwer zu verarbeiten.
(Anm.d.Red.: aktualisierte Fassung)
Video: Outdoor Cleaner im Yachtfernsehen-Test
Outdoor-Cleaner: zwei Seiten für alle Fälle
Düsseldorf (SP) Der neue Outdoor Cleaner von Yachticon ist ein Schwamm mit zwei Seiten: Die Mikrostäbchen reinigen auch hartnäckige Verschmutzungen besonders auf rauen Untergründen wie beispielsweise rutschfesten Riffel-Decks und Cockpitbänken. Wir haben beim Redaktions-Test auf einer Segelyacht auch Teakholz von Schmutz und Algen befreien können - ohne Zusatz von Reinigungsmitteln. Die andere Seite ist mit weicher Mikrofaser ausgestattet und eignet sich für empfindliche Oberflächen wie Sprayhood-Scheiben und Plexiglas-Luken. Der Schwamm ist etwa handgroß (165 x 95 x 45 Millimeter) und wird als "optimaler Helfer für den schnellen Einsatz" angeboten. Der Outdoor Cleaner von Yachticon eignet sich auch für den Salon, zum Beispiel für den Herd und viele Kunststoffflächen. Unser Tipp: Bei längerem Gebrauch wegen der groben Seite mit Handschuhen arbeiten.
Gleich bestellen:
Nach dem Polieren das GFK versiegeln
Nac gründlicher Reinigung mit eventuell einem abrasivem Poliervorgang sollte das GFK-Deck versiegelt werden. Allein die UV-Strahlung lassen GFK-Decks ausblassen. Wie immer gilt: Ohne Fleiß kein Preis. Wundermittel, die alles in einem Aufwasch machen, gibt es viele. Doch wirklich langanhaltenden Schutz und Glanz bekommt man nur mit reinen Wachsen hin. Traditionalisten nehmen Carnauba-Wachs aus der Dose oder Flüssigwachse. Teflon (PTFE) haltige Wachse wie beispielsweise Premium Marinepolish von Starbrite (das mit Marinepolish Cleaner und Wachs einen zweistufigen Aufbau ergibt) oder Premium Polish mit Teflon von Yachticon sind deutlich teurer, haben jedoch in Tests tatsächlich länger anhaltende Wirkung gezeigt. Unsere Erfahrung zeigt: Wer im Früjhahr einmal richtig grundreinigt und etwas mehr Geld für ein hochwertiges Wachs ausgibt, hat für den Rest der Saison Ruhe, wenn zum Reinigen nur Wasser ohne starke Reinigungszusätze verwendet wird.
Für Nano-Versiegelungen wird stark geworben. Sie sind noch teurer als PTFE-Prdukte. Wir haben ein Schiffsheck, das in der Box nach Südosten hin liegt, mit Nano 11 von Yachticon behandelt und nicht wirklich einen großen Unterschied in Glanz und Dauerhaftigkeit gegenüber dem PTFE-Wachs von Starbrite festgestellt. Ein Stegnachbar hat mit Nano-Versiegelung speziell am Rumpf sehr gute Erfahrungen gemacht. Er nimmt nichts Anderes mehr.
Gerade bei Nano-Versiegelungen scheint es extrem wichtig zu sein, besonders gründlich zu reinigen beziehungsweise zu polieren, damit das sauteure Zeugs seine Wirkung entfalten kann. Nicht umsonst betreiben professionelle Aufbereiter vor dem Auftragen eine großen Aufwand, um die Lack- oder GFK-Flächen in den Urzustand zu versetzen.
Thema Autopolituren: Viele enthalten feinste Schleifmittel und halten der Witterung deutlich weniger lange stand als reine Schutzwachse, die fürs Boot ebenso geeignet sind. Auf Silikonfreiheit achten. Das Zeugs zieht tief ins Gelcoat ein und erschwert Reparaturen und Lackierungen.
Wichtig ist allen Fällen ein sauberes Auspolieren der Wachsschicht.
Teakholz richtig pflegen und reinigen
Teakholz wird im Bootsbau eingesetzt, weil es ein stark ölhaltiges Holz ist und sich daher vor Witterungseinflüssen selber schützt. Es baut eine Schutzschicht auf, die weiß-silbrige Patina zu sehen ist. Dieser Vorgang ist grundsätzlich bei allen Teakarten zu beobachten, der erreichte Grauton ist aber je nach Holzart verschieden.
Salzwasser, Trittbelastung und Wurzelbürste tragen diese Patina immer wieder ab und das Teakholz baut sie von innen immer wieder auf. Solange, bis das Holz ausgetrocknet ist. Teakholz braucht eigentlich kaum Pflege, auch nicht bei ständigem Aufenthalt im Freien. Der natürliche Ölgehalt des Holzes schützt es vor Verfaulen und Vermodern.
Wem dieser Silberton des Holzes aber nicht gefällt, kann das Holz dennoch ölen, um einen satteren Ton zu erreichen. Mit dem Ölen, zum Beispiel mit Yacht- und Teaköl, macht man nichts anderes, als dem Holz seinen natürlichen Ölgehalt zurückzugeben, beziehungsweise ihn zu erhalten. Langfristig zahlt sich regelmäßiges ölen also aus, denn das Holz bleibt geschützt und verwittert nicht so schnell. Am Anfang und am Ende der Saison reicht es aus, mit einem Lappen eine leichte Ölschicht aufzutragen, die selbständig in das Holz einzieht.
Wer die natürliche Patina des Teakdecks liebt, sollte kein Teakoel verwenden, sondern sich auf eine weiche Bürste, Wasser und grüne Seife beschränken. Die Bürste sollte nicht zu hart sein, um keine Furchen in der Oberfläche entstehen zu lassen, welche Mikro-Organismen und Schmutz festhalten können. Niemals einen Hochdruckreiniger auf dem Teakdeck verwenden, denn damit wird das Teakdeck beschädigt. Der Vorteil von grüner Seife ist, dass diese den natürlichen Fettgehalt von Teak bewahrt.
Ein Nachteil von Schmierseife ist jedoch, dass diese nichts gegen Schimmel ausrichten kann. Schimmel sind kleine schwarze Punkte, die langsam aber sicher auf dem Teakdeck entstehen, wenn auf Süßwasser gesegelt wird. Hier hilft dann Soda, das in einem Eimer aufgelöst und mit einem Mikrofasertuch aufgebracht wird. Mit viel Wasser nachspülen. Soda entzieht dem Teak Fett, also nur anwenden wenn wirklich notwendig. Wenn man auf offener See segelt, reinigt das Spritzwasser das Teakdeck auf natürliche Weise.
Yachtwerften empfehlen Boracol: Es ist das einzige Mittel, das wirklich Sinn macht. Das aus dem Holzschutz stammende salzhaltige Mittel bekämpft auch Grünzeugs und hinterlässt nach dem Abtrocknen einen feinen silbrig-grauen Glanz. Es konserviert also auch.
Was auch gegen Grünzeugs nachhaltig vorgeht und nur wenige Cent kostet: Chlorreiniger. Vorsichtig an die Verdünnung herantasten!
Wichtig ist, die Oberfläche des Teakdecks so glatt wie möglich zu halten. Dazu reicht es, das Deck einmal jährlich leicht zu schleifen, zum Beispiel mit einem Vlieshalter von Vikar, mit einem mittelhartem Vlies, den man im Bootszubehörhandel erhält. Durch die große Auflagefläche wird ein gleichmäßiger
Abrieb erzeugt, ohne dass das Teakdeck ausgewaschen wird. Einmal leicht schleifen bringt mehr Effekt als fünf Mal Schrubben. Vermeiden sie sogar den Gebrauch einer weichen Teakdeck-Bürste, da selbst mit dieser kleine Furchen in der Oberfläche entstehen, welche Mikro-Organismen und Schmutz festhalten.
Die Oberflächenbehandlung von Teakholz ist somit eine rein kosmetische, die Lebensdauer eines Decks kaum beeinflussende Maßnahme, um das Ausbleichen und die natürliche Vergrauung des Holzes zu verhindern beziehungsweise zu verzögern.
Je nach Revier, Teakstärke und -qualität ist nach etwa 15 bis 20 Jahren ein Austausch nötig.
Quelle, u.a.: Premiumpresse
Teflon-Folien schützen das Gelcoat
Teflon-Patches gegen Beschädigung an Gelcoat und Lack
Hamburg (SP) Aus dem Hause PSP Marine Tapes, Southampton, einem der führenden Hersteller von selbstklebenden Folien, Geweben und Zierstreifen für den maritimen Gebrauch, kommt eine Neuentwicklung: Das Unternehmen hat hoch beständige Anti-Chafe-Teflon-Patches auf den Markt gebracht, die Gelcoat- und Lack-Ecken an Deck vor Beschädigungen schützen.
Moderne, abriebfeste Schoten und Kontrollleinen scheuern durch Umlenkung ohne Beschläge häufig das Decksmaterial auf. Es entstehen unschöne Spuren und Riefen. Um dies zu verhindern, bringen viele Eigner unansehnliche Niroleisten an die betroffenen Stellen an. Mit den PSP-Teflon-Patches ist damit jetzt Schluss.
Ein Packung enthält vier transparente Folien, die in Form geschnitten einfach auf die zu schützenden Stellen geklebt werden. Ebenso bequem lassen sich die Patches auch wieder entfernen. Eine einfache und optisch ansprechende Lösung.
Die Teflon-Anti-Chafe Patches sind für einen empfohlenen Verkaufspreis von 16,90 Euro zu bekommen. Es gibt sie auch von der Rolle.
Infos: www.admiralpsp.co.uk
Ahoy! Yachtpflege mit System
Ahoy-Bootspflegeserie mit System von Yachticon.
Ahoy-Bootspflegesystem von Yachticon
Sich vor den vollgestopften Regalen mit Bootsreinigern, Bootspolituren und Bootswachsen zurechtzufinden, erfordert viel Geduld. Auf jeden Fall aber starke Nerven, um nicht auf jeden Spruch auf den bunten Dosen hereinzufallen und das Durcheinander an Bord zu vervollkommnen. Für etwas Durchblick sorgt nun Yacht-Spezialist Yachticon mit einer Serie für die Bootspflege: Ahoy nennt Yachticon die neue Serie, die mit klaren Bezeichnungen als echtes System daherkommt und jeweils für etwa unter zehn Euro (knapp 500 ml) zu haben ist.
Der erfahrene Skipper ein paar Stege weiter hat am Wochenende mal wieder den alten Fehler gemacht: Nach dem Winterlager im rauen Friesland war "Polieren" angesagt, man probierte - wieder mal - einen "Geheimtipp" aus. Der kam aus der Nachbarbox und war als das Nonplusultra angepriesen worden. Auf solche Tipps setzt man doch gerne, sind die Boote an der Nordseeküste ja besonderen Bedingungen ausgesetzt. Am Abend stand nach schwerer Schufterei fest: Außer Schlieren im farbigen Gelcoat und sogar einigen freigelegten Stellen musste dieser Tag als erfolglos in der Hafenkneipe begossen werden. Man griff danach wieder zu bewährten Bootspflegemitteln - und die Welt war wieder in Ordnung. Das teure GFK glänzt wieder fast wie neu.
Dabei ist alles so einfach: Um Gelcoat wieder zum Glänzen zu bringen, muss es zunächst gründlich gereinigt werden. Wer mal eben zwischendurch zur Politur greift, massiert den Dreck nur noch tiefer ins Gelcoat ein, und auf der rauen Oberfläche hat sich wenig später wieder der Dreck eingenistet. Ohne Reinigung heißt es: "Finger weg von Pflegemitteln."
Mit dem Ahoy Decks- und GFK-Reiniger hat das Team von Yachtfernsehen.com recht gute Erfahrungen gemacht: ein gutes Preis/Leistungsverhältnis. Bei stärkeren Verschmutzungen, wie beispielsweise auf dem Riffel-Deck einer Bavaria nach der langen Winterpause im Freien (ohne Abdeckung) spritzten die Kollegen den Ahoy-GFK-Reiniger unverdünnt aufs nasse Deck und schrubbten mit einem mittleren Kunststoffvlies (Tipp: Outdoor Cleaner, Star brite Handschrubber). Klar ist: Ohne wirkliche Handarbeit geht da auf Deck nichts. Glatte und geriffelte Flächen wurden gleich beim ersten Reinigungsgang blitzsauber. Doch manchmal muss man "nachlegen".
Bevor man zu schärferen, abrasiven Mitteln greift, sollte man lieber noch mal einen Reinigungsgang einlegen: Die GFK-Schicht ist nur wenige Millimeter stark und irgendwann - siehe oben - beim bearbeiten mit Schleifmitteln (=Politur) durch. Stellt sich aber kein Glanz ein, weil das GFK verwittert oder stumpf ist, sollte man mit dem feinsten Schleifmittel beginnen: Rubbing ist unterste Stufe der Polituren. Die Zusammensetzung dürfte bei allen Rubbings meist gleich sein: ein feines Schleifmittelchen eben. Yachticon nennt es bei der Ahoy-Serie dankenswerterweise "Politur für verwitterte Oberflächen" - wer kann mit Rubbing schon anfangen? Die Marketingleute dürften aufgejault haben, doch mit dieser Bezeichnung versteht's jeder.
Was mit Rubbing nicht zu schaffen ist, fällt in den Bereich Refit, wo mit richtigen Schleifpasten gearbeitet wird.
Wichtig ist nach der Grundreinigung, wobei hoffentlich auch die unzähligen Lagen alter Wachsschichten entfernt wurden, dass das GFK wieder versiegelt wird. Die raue Oberfläche muss wieder geschlossen werden. Ein Wachs muss her. Wachse sorgen für eine glatte Oberfläche, wo sich kein Dreck verfangen kann und schützen mit einer UV-Sperre das Gelcoat vor dem Auskreiden. Erste Wahl sind Bootswachse mit Carnauba oder Teflon (PTFE). Teflon-Wachse sind sehr teuer, halten aber etliche Monate. "Langzeit-Schutzwachs" heißt es bei Yachticon in der Ahoy-Serie, aber ohne Teflon.
In Holland haben wird einen Langzeit-Test mit Nano-Versiegelung (ebenfalls von Yachticon) gestartet. Dazu wurde ein Yachtheck, das in Richtung Südwest weist, also Sonne und Wetter besonders ausgesetzt ist, nach gründlicher Reinigung (!) mit Nano-Versiegelung eingerieben, einwirken lassen und blank poliert. Nach fünf Monaten ließen sich sogar Regenstreifen mit einem nassen Lappen fast völlig entfernen.
Alles in einem Arbeitsgang zu erledigen, das verspricht Ahoy "Hochglanzpolitur": "Reinigt, poliert und versiegelt alle neuwertigen Oberflächen". Die schnelle Lösung für zwischendurch.
Auch gegen den "Ostseebart", die gelbe Bugwelle oberhalb des Antifoulings, hat die Ahoy-Bootspflegeserie etwas zu bieten: der "Rumpf- und Wasserpassreiniger".
Die richtige Pflege des Bordklos
Das Bordklo mit seinen filigranen Dichtungen sollte liebevoll behandelt werden. Wer eine Jabsko-Toilette verbaut hat, kann sich glücklich schätzen: Ersatzteile gibt es überall. Komplettsets für die Klo-Wartung kosten etwa 50 Euro, Einzelteile sind aber auch erhältlich. Man sollte alle Teile immer parat haben. Ist die Konstruktion schon etwas älter, lohnt vielleicht der Austausch.
Bei der Pflege haben wir Alternativen gesucht zum doch recht teuren speziellen WC-Öl, das von verschiedenen Herstellern zu etwa acht Euro pro Fläschen angeboten wird. Die Stegtipps reichten von Salatöl (gerne mit einem Schuss Essig) über Babyöl, Vaseline bis hin zu reinem Glyzerin, wie es beim Einbau von Impellern zum Schutz gegen die ersten trockenen Umdrehungen verwendet wird. Speziell bei Babyöl und Vaseline haben wir nach längerem Gebrauch Ablagerungen an den Gummidichtungen festgestellt.
Boatus.com empfiehlt spezielle WC-Öle oder eine monatliche Spülung mit Weißweinessig.
Vor dem Einbauen neuer Gummiteile schmieren wir sie mit Silikonpaste ein (gibt es als Tube zum Beispiel auch für Cabrio-Verdecks).
Unser Fazit: Hausmittelchen sind ganz gut für den Notfall oder gerne mal zwischendurch, doch gegen spezielle Mischungen aus pflegendem Öl, Emulgatoren für die Wasserlöslichkeit) und leichter Reinigungswirkung konnten sie sich nicht durchsetzen. Tipp: Beim Verlassen des Bootes für längere Zeit wird das Bordklo gut mit Süßwasser aus der Handdusche durchgespült. Vor den letzten Pumpenhüben kommt ein kleiner Spritzer WC-Öl hinein. Sofort wird es spürbar gängiger.
Vor dem Einwintern sollte man darauf achten, keine alkoholischen Frostschutzmittel aus dem Automobilbereich ins Klo zu kippen: Sie greifen die Gummdichtungen an. Überhaupt empfiehlt Jabsko das völlige Entleeren des Klo-Systems. Macht aber nur begrenzt Spaß.
Wir nehmen für die Bordtoilette vor dem Winterlager spezielles, orangefarbenes und ungiftiges Frostschutzmittel, das auch für Wassertanks und Motorsystems angeboten wird (fünf Liter etwa 16 Euro). In die letzten Pumpenhübe noch ein paar Spitzer WC-Öl geben- und im Frühjahr müsste wieder alles flutschen.
In den Wasserzulauf für die Spülung haben wir übrigens meterweise Kupferdraht gestopft - seitdem ist der Geruch nach faulen Eiern beim ersten Spülen nach längerer Liegezeit in der Regel so gut wie vorbei. Es gibt fürs Spülwasser aber auch einen speziellen Filter mit austauschbarer Patrone. Er soll Gerüche unterbinden. Der Filter wird einfach in den Spülschlauch eingesetzt.
Farbe und Antifouling fürs Dinghi
Flexy Paint von Yachticon, eine flexible Spezialfarbe, soll die Außenhaut eines Beibootes / Dinghis wieder wie neu machen.
Hamburg (SP) Yachticon, Hersteller von Pflegemitteln für Boote und Yachten, bietet nun auch Farbe und Antifouling für Beiboote / Dinghis an. Salzwasser, Miniorganismen, Sonne und andere äußere Einflüsse nagen ständig an der Außenhülle eine Gummibootes. Unter dem Namen Flexy Paint bietet Yachticon nun eine elastische Gummi-Farbe an, mit der ausgeblichene und poröse Bootskörper gestrichen werden können. Auch Buchstabenmarkierungen können aufgetragen werden. Yachticon verspricht eine Verlängerung der Lebensdauer eines Beibootes um Jahre. Die einkomponentige Farbe, die aufgrund ihrer großen Elastizität hervorragend auf Schlauchbooten haftet, gibt es in den Farbtönen weiß, grau, schwarz, rot, orange und gelb. Die Farbe ist auch für andere elastische Oberflächen sowie für Reifen, Vinyl oder Kunstleder geeignet. Ein halber Liter kostet nach Herstellerangaben etwa 30 Euro.
Beiboote, die längere Zeit hinterhergeschleppt werden, haben wie die Yacht mit Algen- und muschelbewuchs zu kämpfen. Auch für Beiboote / Dinghies bietet Yachticon nun ein Antifouling an: Flexy Antifouling ist ein elastisches Antifouling, das extra für Schlauchboote entwickelt wurde.Erhältlich ist das Antifouling für Dinghis in den Farben weiß, grau, schwarz und rot. Die Lösung kann direkt ohne Primer direkt auf die Gummi- oder Kunststoffoberfläche des Beibootes aufgetragen werden.
Ein halber Liter kostet nach Herstellerangaben etwa 50 Euro.
Infos unter www.yachticon.de.
Antifouling entfernen mit Yachtstrip
So entfernt man Antifouling (Hart- oder Weichantifouling) mit der Abbeiz-Methode von Yachtstrip. Die Beizpaste wird auf den Rumpf aufgetragen und mit einer Folie gegen Austrocknung geschützt. Die Einwirkzeit beträgt je nach Art und Anzahl der Antifouling Schichten zwischen vier und 60 Stunden. Sie sollte zunächst an einer Teststelle ermittelt werden: Ist das Zeugs zu lange drauf, trocknet es wieder ein. Mit einem Kunststoffschaber kann dann das Antifouling leicht entfernt werden.
Antifouling-Tipps des Bundesumweltamtes
Der Antifouling-Leitfaden des Bundesumweltamtes enthält praktische Tipps und Empfehlungen, wie Risiken für Mensch und Umwelt minimiert werden können.
Berlin (SP) Als Antifouling werden in der Regel Beschichtungen genutzt, die meist hochwirksame und giftige Biozide enthalten. Das Umweltbundesamt hat einen Antifouling-Leitfaden herausgegeben. Er enthält praktische Tipps und Empfehlungen, wie Risiken für Mensch und Umwelt minimiert werden können. Der Leitfaden enthält zudem Informationen über die rechtlichen Rahmenbedingungen und stellt einige alternative Bewuchsschutzmethoden vor. Verlinkt sind Listen der in den jeweiligen EU-Ländern zugelassenen Produkte. Zum PDF-Download.
Die Qual der Wahl beim Antifouling
Je nach Revier muss das Antifouling, das den Rumpf der Segelyacht vor Bewuchs, Seepocken und Muschelkolonien bewahren soll, erneuert werden. Doch welches Antifouling ist empfehlenswert für Motoryachten und Segelyachten oder auch trailerbare Boote? Es gibt Hartantifoulings, selbstpolierende Antifoulings (selfpolishing) und dann auch noch Antifoulings mit speziellen Wirkstoffen für verschiedene Reviere, Süßwasser, Salzwasser, Ostsee, Nordsee, Binnenreviere.
In den Niederlanden besipielsweise dürfen nur dort zugelassene, kupferfreie Farben gestrichen werden. Es gibt Kontrollen in den Häfen, Werften und Shops.
Dieses Video mit einem Antifouling-Experten gibt Auskunft und Tipps.
Infos bei Vosschemie, Download Antifouling-Anstrichsysteme Hempel, und auch bei Yachticon
Rettungswesten selbst testen
Rettungswesten müssen regelmäßig gewartet werden. Die Intervalle finden sich auf TÜV-ähnlichen Plaketten.
Der Fachverband Seenot-Rettungsmittel (FSR): Winterzeit ist Wartungszeit
vor allem bei Rettungswesten und Rettungsinseln
Köln (SP) Für Wassersportler schlägt im Winter und Frühjahr die Stunde der Reparaturen und Wartungen. Der Fachverband Seenot-Rettungsmittel (FSR) erinnert daran, dass dabei unbedingt an Rettungswesten und -inseln gedacht werden muss.
Die Hersteller haben zwar darauf geachtet, dass ihre Produkte strapazierfähig ausgeführt sind, doch auf die Dauer geht die Kraft der Elemente selbst am stärksten Material nicht spurlos vorüber. Kontakt mit Salzwasser-Gischt oder extreme Temperaturwechsel - das sind nur einige der Gründe, die von den Herstellern vorgegebenen, teils unterschiedlichen Wartungsintervalle akribisch einzuhalten. Für alle aufblasbaren Rettungswesten gilt aber: Innerhalb eines Zeitraums von längstens 24 Monaten sollten sie zum Hersteller oder zu einer von ihm autorisierten Wartungsstation gebracht werden.
Dass dies bitter nötig ist, beweisen Statistiken der FSR-Mitgliedsunternehmen. Sie listeten alle Fehler auf, die für die Funktion der Rettungsweste bedeutsam sind: Beschädigungen des Schwimmkörpers, der Zustand der Schutzhülle, Gurtbänder und der Beschläge sowie der Aufblasautomatik samt der Pressgaspatrone, die den Auftriebskörper im Ernstfall füllen soll. FSR-Vorsitzender Ralf-Thomas Rapp erklärt: "Bei rund 17 Prozent aller Westen wurden derart schwere Beeinträchtigungen festgestellt, dass die Rettungsweste im Notfall überhaupt nicht funktioniert hätte."
Die Ursachen hierfür lagen in der unsachgemäßen Behandlung der Rettungswesten. Eine wesentliche Fehlerquelle ist offenbar das Wieder-Klar-Machen der Rettungsweste: Pressgaspatronen waren leer oder gar nicht vorhanden. Oft waren Automatikelemente funktionsuntüchtig, die in Kontakt mit Wasser das Auslösen bewirken. Probleme gab es auch durch mechanische Bauteile, weil sie verschmutzt waren. Dies hätte im Einsatzfall zu einem völligen Versagen der Aufblasautomatik geführt. Ähnliche Probleme stellen sich auch bei Rettungsinseln ein. Dank der Fachleute direkt in den Herstellerunternehmen sowie in den von ihnen autorisierten Wartungsstationen sind solche Defekte schnell behoben und Rettungswesten und -inseln rechtzeitig zur Saison wieder einsatzklar.
Eine der Kernaufgaben des FSR ist die Qualitätssicherung der Wartung. Der Fachverband legt hier die Standards fest. So wurden beispielsweise Mindestanforderungen für Wartungsstationen erarbeitet. Denn die Materie ist so wichtig, dass sie nur Fachleuten anvertraut werden darf. Die bundesweit etwa 100 Wartungsstationen müssen beispielsweise technisch ausgebildetes Personal vorhalten, das erst nach einer sorgfältigen Schulung und Einweisung durch Fachkräfte des Herstellers beziehungsweise Importeurs der Rettungsmittel zur Wartung autorisiert wird. Auch müssen Spezialwerkzeuge und besondere Räumlichkeiten vorhanden sein.
Ob dies dann wirklich der Fall ist, wird von Sachverständigen überprüft, die im Auftrag des FSR unterwegs sind. Sie schauen unangemeldet bei den Wartungsstationen vorbei und sehen, inwieweit die strengen Vorgaben eingehalten werden. Doch auch jeder einzelne Kunde kann zur Sicherheit beitragen. Vor einer Wartung sollte er sich davon überzeugen, dass die Station überhaupt autorisiert ist, seine Weste zu warten. Überdies sollte man beim Abholen seiner Rettungsweste ein Wartungsprotokoll verlangen, auf dem die Wartungsstation dokumentieren muss, welche Arbeiten ausgeführt worden sind.
Infos: FSR-Geschäftsstelle, Tel: 0221/595710, www.fachverband-seenotrettungsmittel.de
Wie man die Rettungsweste selbst checkt
Bevor die neue Segelsaison beginnt, sollte man die Rettungswesten warten. Neuere Rettungswesten haben ein Sichtfenster, das freien Blick gewährt auf die Anzeige in der Schraubkappe. Sie geht auf "Rot", wenn die Patrone ausgelöst wurde.
Prüfung:
Aufblasen übers Mundventil, am besten mit einer Luftpumpe (um Feuchtigkeit und Bakterien zu vermeiden), und dabei das innenliegende Ventil irgendwie reindrücken, gibt Klarheit über die Dichtheit.
Bei der Gelegenheit sollte man die Rettungsweste mit Notlicht, Spraycap und vielleicht sogar einem einem Seenot-Sender ausrüsten.
Küchenwaage hilft beim Check
Diese CO2-Patrone mit 234 Gramm laut Aufrdruck ist leer - erkennbar am Gewicht (182 Gramm) und am kleinen Einstichloch.
CO2-Patrone auf die Waage legen
Die CO2-Patrone entgegen dem Uhrzeigersinn vorsichtig herausschrauben. Sichtprüfung: Ist der Verschluss unbeschädigt? Klarheit darüber, ob sie noch voll ist, gibt die Küchenwaage. Eingeprägt sind Füllmenge und Mindestgweicht. Die Messung muss dem auf der Patrone aufgedruckten Mindestgewicht entsprechen. Beispiel: Das Füllgewicht beträgt 56 Gramm CO2, das Mindestgewicht 234 Gramm. Das Wiegen ergibt jedoch 182 Gramm - die Patrone ist leer. ACHTUNG: Jetzt noch keine neue Patrone reindrehen!
Sichtprüfung des Auslöseringes
Den Auslösering vorsichtig und mit trockenen Fingern abnehmen. Die weiße Masse muss fest (kein Bröseln) und unbeschädigt sein. Sie löst sich bei Feuchtigkeit auf, der Ring gibt nach und der von einer starken Feder unter Spannung stehende Dorn kann die CO2-Patrone anstechen.
Gegebenenfalls neuen Ring aufsetzen. Die Kappe wieder im Uhrzeigersinn bis zum Anschlag aufdrehen. Vor dem Eindrehen der CO2-Patrone in der Fassung prüfen, der O-Ring oder eine andere Dichtung vorhanden und unbeschädigt ist.
Was noch? Sofern vorhanden, die Spraycap prüfen und das Seenotlicht.
Noch mehr Tipps und Video-Anleitungen fürs DIY (Do it Yourself) gibt's hier.
Infoblatt: Lebensdauer von Rettungswesten
Rettungswesten müssen regelmäßig gewartet werden. Die Intervalle finden sich auf TÜV-ähnlichen Plaketten.
Köln (SP) Fragen zur Lebensdauer von Rettungswesten werden von Wassersportlern sehr häufig gestellt. Der Fachverband Seenotrettungsmittel e.V. (FSR) hat deshalb ein Merkblatt erarbeitet, das ausführliche Auskünfte zu dem Thema gibt. Die Lebensdauer von Rettungswesten ist nicht unbegrenzt. Der FSR empfiehlt Nutzungszeiträume und erklärt, worauf bei aufblasbaren und Feststoff-Rettungswesten zu achten ist.
Aufblasbare Rettungswesten:
Die Lebensdauer von Rettungswesten muss begrenzt werden, da das Material mit der Zeit ermüdet. Diese Maßnahme wird von allen FSR-Unternehmen getragen und empfohlen. Sie ist auch vom Gesetzgeber gewollt, der im Rahmen des Gerätesicherheitsgesetzes sowie der Produkthaftung eine definitive maximale Lebensdauerangabe seitens des Herstellers vorschreibt. Die Lebensdauer von aufblasbaren Rettungswesten ist in der Regel auf zehn Jahre begrenzt worden.
Voraussetzung für diese Zehn-Jahres-Frist ist jedoch eine regelmäßige Wartung der Geräte in einem Zeitabstand von höchstens zwei Jahren. Dieses Wartungsintervall wird für Rettungswesten, die in der Sportschifffahrt eingesetzt werden, dringend empfohlen. Produkte von Mitgliedsfirmen des FSR werden mit einer Service-Plakette markiert, auf der Monat und Jahr der nächsten fälligen Wartung zu erkennen sind – ähnlich wie die TÜV-Plaketten an einem Auto.
Die Wartung muss entweder vom Hersteller oder durch eine von ihm autorisierte Fachfirma durchgeführt werden. Die erfolgte Wartung wird durch das Aufkleben der FSR-Service-Plakette dokumentiert, die wiederum das Datum der nächsten Inspektion anzeigt. Im gewerblichen und industriellen Bereich kann das Wartungsintervall je nach Einsatz und Gebrauchsintensität der Geräte erheblich kürzer ausfallen. Entscheidungen hierzu treffen die Unternehmer bzw. ihre Fachkräfte für Arbeitssicherheit.
Eine zweijährige Wartung durch eine Wartungsstation kann in der Regel nur innerhalb von neun Jahren nach Fertigungsdatum erfolgen. Innerhalb des 10. Jahres kann die Rettungsweste nur für 1 Jahr gewartet werden.
Nach zehn Jahren kann die Plakette durch eine jährliche Wartung jeweils für ein weiteres Jahr erworben werden. Diese jährliche Prüfung kann dann jedoch nur durch den Hersteller selbst vorgenommen werden. Die letzte mögliche Plakette im Rahmen der Wartung kann eine Rettungsweste im Alter von 14 Jahren erhalten. Ab dem Alter von zehn Jahren kann es notwendig werden, die Rettungsweste aus Sicherheitsgründen auszusondern. Ein entscheidender Grund hierfür ist, dass kunststoffbeschichtete Gewebe und Formteile mit wachsendem Alter Gefahr laufen, zu verspröden oder einzureißen. Damit wäre die Dichtigkeit des Schwimmkörpers nicht mehr gewährleistet. Alterungserscheinungen durch Umwelteinflüsse können auch bei allen übrigen Baugruppen des Gerätes, zum Beispiel bei der Aufblasvorrichtung, zu Problemen führen.
Feststoff-Rettungswesten:
Die Lebensdauer von Feststoffrettungswesten in der Sportschifffahrt beträgt maximal zehn Jahre. Dieser Westentyp ist zwar fast wartungsfrei, jedoch ist er jährlich einer visuellen Prüfung zu unterziehen. Jede Beschädigung der Materialien (z.B. Risse, Durchscheuern, Einschnitte in Stoff oder Gurtbänder, Farbveränderungen, beschädigte Beschläge) sowie Veränderungen des Auftriebs (z.B. durch Hitzeentwicklung, Sonneneinwirkung, falsche Lagerung und falsche Handhabung) können zur einer lebensgefährlichen Beeinträchtigung der Sicherheit des Gerätes führen, so dass sich eine umgehende Aussonderung empfiehlt. Im Zweifelsfall fragen Sie Ihren Fachhändler, Ihre Wartungsstation oder direkt den Hersteller.
Feststoffrettungswesten für den Bereich SOLAS und den gewerblichen Einsatz haben unter Umständen eine kürzere Lebensdauer beziehungsweise benötigen kürzere Inspektionsintervalle. Eventuell kann die Anbringung einer FSR-Service-Plakette mit definierten Wartungsintervallen erforderlich werden. Bei weiteren Fragen oder Unsicherheiten helfen autorisierte Fachfirmen oder die Hersteller weiter.
Infos: FSR
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Rettungsinseln nicht selbst warten
Köln (SP) Von Rettungsinseln sollte man generell die Finger lassen: Die meist verschweißten Innereien kann man nicht sin Eigenregie warten. Schlimmstenfalls hat man die Rettungsinsel (life raft) hinterher ruiniert oder gefährdet gar sich und Andere: Einen schweren Unfall in einer Wartungsstation nimmt der Fachverband Seenot-Rettungsmittel (FSR) zum Anlass für eine dringende Warnung: Wer eine Rettungsinsel besitzt sollte sich keinesfalls selbst daranmachen, sie zu demontieren. Unbeabsichtigt kann es zu einem Unglück kommen. Hintergrund der Warnung ist nach Angaben des FSR ein Vorfall, bei dem ein Techniker einer professionellen Wartungsstation schwer verletzt wurde, nachdem die Druckgasflasche der Rettungsinsel überraschend auslöste.
Die Insel war von ihrem Besitzer zum Entsorgen zur Wartungsstation gebracht worden, nachdem sich der Besitzer zunächst selbst an der Technik versucht hatte. Dabei muss die Insel derart manipuliert worden sein, dass die lose Druckgasflasche auslöste, als der Techniker die Insel inspizierte.
FSR-Vorsitzender Michael Dibowski stellt heraus: „Rettungsinseln, die ihre Lebensdauer erreicht haben, müssen ausgemustert werden. Seeluft, Feuchtigkeit und Temperaturwechsel tragen zur Materialermüdung bei. Man
sollte keinesfalls probieren, einzelne Bauteile zu demontieren, um sich so vielleicht Ersatzteile zu sichern. Der richtige Weg ist die Demontage durch Fachunternehmen.“
Polster, Bücher, Matratzen, Rigg im Winterlager
Leinen waschen: Den Eimer auf die Schüttel- /Vibrationsplatte im Fitnessstudio stellen. Das Vibrationsprogramm wirkt fast wie das Ultraschallbad für Brillen.
Polster, Bücher, Matratzen, Klamotten - alles, was Wasser zieht, sollte am Saisonende von Bord. Es schimmelt.
Stockflecken bekommt man vielleicht auch mit dem Dampfreiniger weg.
Wer Stockflecken an den Polstern vermeiden will, sollte sie mit nach Hause nehmen und trocken lagern. Ist das nicht möglich, sollte man wenigstens die Bezüge abziehen und mitnehmen. Daheim kann man sie (möglichst kalt, um ein Einlaufen zu verhindern) waschen. Der Stegnachbar zieht die Bezüge ab ab und packt sie luftdicht in große Tupperdosen, um sie dann an Bord zu lassen.
Schaumstoffpolster, die an Bord bleiben, hochkant stellen, damit sie von allen Seiten gut hinterlüftet sind. Sind sie angeschimmelt, wegwerfen - schon der Gesundheit wegen: Sie bekommt man nicht mehr rein.
Alles laufende Gut sollte, sofern ohne größeren Aufwand möglich, abgeschlagen werden, um es daheim mal in einen Sack zu stecken und in der Waschmaschine durchzuwaschen. Eine Nacht in Chlorreiniger wie Domestos oder Danklorix einlegen geht aber auch, um den Grünspan herauszuholen. Gut durchspülen! Wir meinen: Es wird sauberer als in der Waschmaschine.
Schräger Tipp: Wer eine Schüttelplatte mit Vibrationsfunktion daheim hat oder im Fitnessstudio für Aufsehen sorgen will, kann den Eimer mit den Leinen einfach draufstellen und ein paar Minuten durchrütteln lassen.
Fenster und Luken: Die Gummis reinigen und mit Silikon einreiben. Achtung: Keine Vaseline nehmen - sie wird irgendwann hart und bröselt.
Buchtipp: Winterlager für Boot und Yachten
Alles zum Thema Pflege für Boote und Yachten gibt es von Michael Naujok in seinem Buch "Winterlager für Boote und Yachten". Bootsbauexperte und Yacht-Autor Michael Naujok stellt auf fast 200 Seiten alle nötigen Wartungs- und Pflegearbeiten vor, um die Yacht im Frühjahr wieder technisch einwandfrei ins Wasser lassen zu können. Vom Abschlagen der Segel über die richtige Pflege des Gelcoats oder Teakdecks bis zum Riggtest nach dem Mastsetzen wird bis ins kleinste Detail alles vom Aufslippen bis zum Abslippen beschrieben.
Michael Naujok, Winterlager für Boote und Yachten, 192 Seiten, 335 Farbfotos, 2 S/W Abbildungen, Format 15 x 23 cm, gebunden, Delius Klasing.
ISBN 978-3-7688-3194-9 EUR: 22,90, sFr: 36,50
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Buchtipp: Pflege und Reparatur von Yachten
Bielefeld (SP) Wer Reparaturen an seiner Yacht selbst hinbekommt, spart nicht nur Geld, er ist im Notfall, draußen auf See, auch besser gegen alle Eventualitäten gerüstet. Wie man seine Segelyacht oder sein Motorboot wieder flottmacht, erklärt das bekannte britische Autorenteam Pat Manley und Rupert Holmes in "Perfekte Bootsreparatur - Know-how für die Praxis". Das 314 Seiten starke und mit 712 Farbfotos sowie 41 Abbildungen versehene Buch ist soeben im Delius Klasing verlag erschienen. Kürzlich erst hat Delius die "Perfekte Bootspflege" von Manley/Holmes herausgebracht.
Im Klappentext heißt es unter anderem: "Perfekte Bootsreparatur ist das ultimative Handbuch für alle, die sich die oftmals teuren Kosten für Bootsbauer, Mechaniker, Elektriker, Klempner und Schweißer sparen möchten. Dieses Buch vermittelt anhand von verständlichen Schritt-für-Schritt-Bildfolgen sowie zahlreichen Detailzeichnungen und Tabellen das nötige Fachwissen, um Schäden am Boot selbst zu reparieren. Sie finden alles über die wichtigsten Werkzeuge und den richtigen Arbeitsplatz Reparaturen von Rumpf und Deck, Reparatur von Holz-, Stahl- und Ferrozementbooten, Innenausbau, Wasser- und Gassysteme sowie Heizungen, Mechanik an Bord, Reparaturen an der Elektrik, Reparaturen am Motor, spezielle Reparaturen an Segel- und Motorbooten sowie Dingis, Reparaturen an Außenbordern. Ein absolutes ,Must have' für alle, die ihr Geld lieber für Fahrten mit ihrem Boot statt für dessen Reparatur ausgeben."
Das Buch ist nicht nur wahrlich reich bebildert: Viele Arbeitsabläufe werden in Fotoserien dargestellt, so dass kaum Fragen offenbleiben. Ob GFK- oder Holzrumpf, Motor und Gasleitungen - kein Thema wird ausgelassen. Sogar Reparaturen an Ferrozement-Yachten werden beschrieben. Doch kein Buch ist perfekt: Die Themen Elektrik und Motor füllen bekanntlich eigene (dicke) Schwarten. So beschränken sich Manley/Holmes auf die wesenlichen Sachen - beim Motor beispielsweise Keilriemen, Impeller-Wechsel und Fehlersuche. Dafür werdebn aber auch reparaturen an Motorbooten und Benzimmotoren beschrieben. Auch Beiboote kommen nicht zu kurz. Und mit ihnen natürlch die manchmal störrischen Außenbordmotoren.
Großen Raum nehmen GFK-Reparaturen ein. Schließlich sind die meisten Boote und Yachten heute aus Glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK). Sogar die Vorgehensweise bei größeren Schäden, zum Beispiel abgefahrene Ecken eines Optimisten, wird beschrieben.
Pat Manley, Rupert Holmes, Perfekte Bootsreparatur
Know-how für die Praxis
1. Auflage
304 Seiten, 712 Fotos (farbig), 37 Abbildungen (farbig),
4 Abbildungen (s/w), Format 20,1 x 25,3 cm, gebunden
€ 29,90 (D) / € 30,80 (A) / sFr 40,90 (CH)
ISBN 978-3-7688-3382-0
Delius Klasing Verlag, Bielefeld
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Farbstreifen von Yachten auffrischen
Nach einigen Jahren verblassen besonders auf dem Rumpf einer Yacht die Farbstreifen. Was einst toll glänzte, ist matt geworden, dazu haben Regen und aggressive Reinigre ihre Spuren hinterlassen: Der Lack ist stumpf.
Wenn Farbstreifen in nassem Zustand wie neu aussehen, gibt es noch Hoffnung.
Wir haben mehrere Methoden ausprobiert, um die Farbstreifen eines Bootes wieder auf Glanz und satte Farbe zu bringen. Der Handel bietet mehrere Mittelchen an, auch schaffen Wachse einen gewissen, wenn auch nur kurzzeitigen Tiefenglanz.
Die Arbeit kann man sich also sparen, wenn man poliert, also mit einer abrasivem Mittel, die rauhe Oberfläche des Lacks glättet und gleichzeitig die verwitterten und verblassten Farbteilchen abschleift. Sehr oft geht das allerdings nicht, dann ist eine Neulackierung oder eine Farbfolie fällig. Sehr schonend geht das Polieren übrigens mit einem Diamantpad.
Farbige Politur, Leinöl, Vaseline
Yachticon bietet für die Auffrischung von verblassten Farbstreifen unter anderem eine farbige Zierstreifenpolitur an. Sie gibt es in blau und rot. Zur Behandlung müssen die Gelcoatflächen am Rande abgeklebt werden. Sonst poliert man die Farbe ins Deck. Yachticon empfiehlt danach eine Schutzschicht mit Wachs.
Unser Eindruck: Die alte Herrlichkeit der Zierstreifen lässt sich offenbar nur für kurze Dauer wiederherstellen. Zumal der Poliervorgang nicht so intensiv auf der schmalen Fläche ausgeführt werden kann.
Das Gleiche dürfte für komplette farbige Rümpfe gelten, die mit Yachticon Farbwachs GFK blau (oder in Rot) behandelt werden. Doch Rümpfe sind weniger der Witterung ausgesetzt und die Politur tut ihr Übriges. Wie allerdings die zugesetzte Farbe auf dem Lack dauerhaft haften soll, ist uns ein Rätsel.
Mehr Wirkung verspricht dagegen Yachticon Kunststoff Farbauffrischer, der speziell für alle farbigen Kunststoffe, die nass aussehen wie, angeboten wird. Die Anwendung einfach: Satt auftragen, einwirken lassen und überschüssige Flüssigkeit abwischen. Das wirkte schon wesentlich besser als das Farbwachs, war aber auch nicht wirklich von langer Dauer.
Eine ähnliche Wirkung hat übrigens preiswertes Leinöl-Firnis aus dem Baumarkt. Es dient als Grundstock für Lackfarben. Auch dabei unbedingt beachten: Damit getränkte Baumwolllappen neigen zur Selbstentzündung!
Bevor wir mit Schleifpolitur der Plackerei auf der Kraterlandschaft ein Ende machten, versuchten wir es mit preiswerter Vaseline. Einreiben, einwirken lassen und auspolieren. Das hielt auf Anhieb einige Wochen. Wir meinen: Die schnelle Lösung fürs Verkaufsgespräch.
Kunststoffteile auf einer Yacht auffrischen
Kunststoffpflegemittel aus dem Autozubehör eignen sich auch, Kunsttoffteile einer Yacht wieder aufzufrischen. Alternativ tut's auch Vaseline bei glatten Flächen.
Kunststoffbeschläge bleichen durch UV-Licht und scharfe Reiniger irgendwann aus und sehen matt und grau aus. Oft haben sie noch einen Kleckser Wachs mitbekommen. Was nun?
Wir probierten ein Kunststoffpflegemittel (seidenmatt) aus dem Automobilzubehör und einfache, preiswerte Vaseline aus. Unser Fazit: Was mit der auch reinigenden Kunststoff-Tiefenpflege nicht geht, funktioniert mit Vaseline. Damit ließen sich sogar die hellgrauen Flecken der Wachserei entfernen. Für die Kunsstoffhebel- und Gehäuse von Rutgerson-Klemmen haben wir Vasline genommen: Einfach mit einem gestutzten Billigpinsel satt einmassieren, etwas einwirken lassen und dann mit einem Mikrofasertuch auspolieren.
Vaseline eignet sich übrigens auch hervorragend, um verblichene und ergraute farbige Zierstreifen, die bei Nässe aussehen wie neu, auf dem Yachtdeck wieder zu tiefem Farbglanz zu verhelfen. Zumindest für etliche Wochen.
Schimmel, Stockflecken - es müffelt
Das Innere eines Bootes ist ein wahres Feuchtbiotop: Es gibt immer irgendwo Stellen, an denen sich Kondenswasser bildet. Gerne im Frühjahr und Herbst, wenn starke Temperaturwechsel die Bildung von Kondenswasser begünstigt.
Es gibt zwei Methoden, Feuchtigkeit im Schiff zu vermeiden: alle Lüfter auf und wenn's geht, auch noch einen Solarlüfter laufen lassen.
Methode zwei: Alles normal dicht setzen (die Zwangsbelüftung sollte man außer Acht lassen) und ein oder mehrere Antifeuchtbehälter aufstellen. Das Prinzip dieser Luftentfeuchter ist einfach: Ein Spezialsalz entzieht der Umgebungsluft Feuchtigkeit, das Salz sättigt sich und gibt überschüssiges Wasser in einen Behälter ab. Das Wasser bleibt flüssig, verdunstet aber nicht wieder. Wir haben damit gute Erfahrungen gemacht. Tiepp: Damit volle Behälter nicht überschwappen, stellt man sie in Spüle, Waschbecken oder eine Schale stellen.
Gegen hohe Luftfeuchtigkeit, zum Beispiel in schlecht isolierten Stahlpötten mit entsprechend viel Kondenswasser, hilft ein elektrisch betriebener Luftentfeuchter mit Ventilator. Er hat in einfachen Ausführungen nur einen Ventilator mit Auffangbehälter undbenutzt ebenfalls eine Salzpackung. Oder er funktioniert nach dem Klimaanlagen-Prinzip. Dann benötigt er einen Ablauf (z.B. Waschbecken ode Spüle) für das Wasser.
Ozon gegen Mief im Boot
Preiswerter Ozon-Generator, mit dem sich üble Gerüche wie beispielsweise von Schimmel beseitigen lassen.
Riecht es Frühjahr unangenehm muffig, ist dies oft ein Zeichen für Schimmel im Boot. Stockflecken an den Polstern zeigen, wo Kältebrücken sind. Um es erst gar nicht zu solchen irreparablen Schäden kommen zu lassen, sollte man beim Verlassen der Yacht immer die Polster hoch stellen - irgendwo stoßen sie immer an den Rumpf und damit ständig gegen feuchte Kältebrücken. Gegen Stockflecken hilft nicht wirklich etwas: Man sollte die Bezüge mit einem Anti-Schimmel-Spray behandeln und gründlich waschen. Heißdampf soll auch ganz gut sein - jedenfalls bei härteren Gegenständen.
Sind die Schaumstoffpolster schwarz, kann man sie nur noch austauschen. Man bekommt sie nicht mehr rein und tut seiner Gesundheit keinen Gefallen.
Generalwaffen gegen organisch bedingte Gerüche aller Art sind eine gründliche Reinigung (besonders der Bordwände und der Bilge) mit einem Chlorreiniger, ein Dampfstrahler und - wenn nix mehr hilft - eine Behandlung mit Ozon.
Ozon (O3) ist ein natürliches Gas, das in großen Höhen vorkommt (vorkommen sollte) und am Boden bei Blitzentladungen frei wird: Nach Gewitter und nahen Blitzeinschlägen riecht es besonders klar. Ozon ist sehr aggressives Gas und zersetzt praktisch jeden Stoff. In den uns zu Verfügung stehenden Dosen vernichtet es nur organische Stoffe, die für schlechte Düfte verantwortlich sind. Mit Ozon haben wir ein ehemaliges Raucherauto wieder zu klarer Innenluft verholfen. Tatortreiniger nutzen es auch. Ozongeneratoren werden auch zur Desinfektion (z.B. gegen Viren) für Bussse, Bahnen und Arztpraxen angeboten. Sie sollen Räume zum Besipiel in in der Mittagspause (30 Minuten) oder während der Nacht mittels Programmschaltung keim- und virenfrei machen. Ob Ozon auch gegen Coron-Viren hilft, ist wohl noch (Stand Juni 2020) nicht nachgewiesen. Wegen der "Baugleichheit" zum Beispiel mit anderen Grippeviren ist jedoch von einer Wirkung auszugehen.
Man kann für die Ozonbehandlung im Boot einen Profi beauftragen (Autoservice) oder es selbst versuchen. Es gibt komplette zugelassene Geräte, sogar solche, die das Ozon auch sofort wieder abbauen, aber auch offene Bauteile mit Ozon-Generator nach dem Corona-Prinzip und Anschlusskabel mit Stecker ab etwa 45 Euro. Das Gerät erzeugt Hochspannung (knapp 4.000 Volt) auf Leiterplatten. Die elektrischen Entladungen erzeugen das Ozon. Es hört sich an, als ob man sich einen Plastik-Pullover über den Kopf zieht. Gleiches Prinzip.
Wir empfehlen ein Modell mit Ventilator: Der Luftstrom kühlt die Platten, was eine längere Laufzeit ermöglicht und verteilt das Ozon auch besser im Raum. Eine halbe Stunde reicht meist völlig aus. Das Ozon zerfällt zu Sauerstoff. Ozon hat eine durchschnittliche Halbwertzeitvon etwa 30 Minuten: Also unbedingt entsprechend warten, bevor man den Raum wieder betritt. Während der Prozedur darf der Raum überhaupt nicht betreten werden: Ozon ist ein starkes Oxidationsmittel, gesundheitsschädlich und stark reizend. Ein- und Ausschalten des Ozongenerators also am besten mittels des Landkabels. Zur Raumreinigung reichen 15 bis 30 Minuten. Für Erbrochenes (Aminosäuren/Proteine mitStickstoff und Schwefel) benötigt man länger.
Ganz wichtig: Die Luftfeuchtigkeit im Boot darf nicht über 45 Prozent betragen, sonst kann Salpetersäure entstehen. Wer das nicht einhalten kann, sollte die Finger davon lassen. Wichtig auch: Die Raumtemperatur sollte während der Behanldung mit Ozon Reinigung immer etwa 5 Grad Celsius über der späteren Nutzungstemperaturliegen. Sonst besteht die Gefahrt einer späteren Ausdünstung bei höheren Temperaturen.
Hinweis: Nach zwei, drei Stunden Wartezeit muss intensiv und möglichst lange gelüftet werden. Zunächst bleibt nach einer Ozon-Behandlung für ein paar Tage ein komischer Geruch. Der Zersetzungsprozess durch Ozon erzeugt nämlich seinerseits wieder Gerüche. Sie verfliegen aber irgendwann vollständig, wenn man alles richtig gemacht hat. Ein kräftiger Ventilator ist zu empfehlen. Im Interent gibt es viele Beiträge zum Thema Ozon bei schlechten Gerüchen. Meist geht es dabei um Autos und Wohnungen.
Edelstahlspüle schleifen / polieren
Bei Micro Mesh-Schleif- und Politurstreifen ist das Schleifmittel auf einer nachgiebigen Latzexschicht aufgebracht.
Achtung: Dieser Tipp für die Pantry könnten Begehrlichkeiten für daheim wecken: Wenn die Edelstahlspüle oder die Herdplatte im Boot, Caravan oder Campingmobil zerkratzt oder sonstwie blass wirken und man auch mit der Allzweckwaffe Neverdull nicht weiterkommt, helfen zum Beispiel Spezial-Schleifleinen von Micro Mesh. Vor allem Profis setzen auf diese Art, harte Flächen, darunter Farbflächen, Zierstreifen und Gelcoat abrasiv zu behandeln beziehungsweise auf Hochglanz auszupolieren.
Das Besondere an Micro Mesh-Schleif- und Politurstreifen: Das Schleifmittel ist auf einer nachgiebigen Latzexschicht aufgebracht: Es passt sich damit kleinsten Unebenheiten an. Weil das Schleifmittel aber auch nachgibt, werden Kratzer vermieden. Trocken angewendet hält Micro-mesh 5 - 7 mal so lange wie konventionelles Schleifpapier, naß angewendet sogar 7 - 15 mal länger. Wir empfehlen auf jeden Fall die nasse Anwendung. Die Micro mesh-Blattgröße beträgt nur 152 x 100 mm, eignet sich also nicht für große Flächen, eher zum Polieren von Farbstreifen, Gelcoat und Edelstahl. Es gibt Sets mit Körnungen zwischen 1.500 und 12.000. Bis 3.200 wird geschliffen (abrasiv), danach gibt es nur noch eine Polierwirkung. Bis 3.200 müssen also tiefere Kratzer herausgeschliffen sein. Micro Mesh-Polierstreifen gibt es auch als Schaumstoffpads.
Verblasste Farbstreifen: Wir nehmen gröbere Körnungen, um verblasste Farbstreifen auf Deck und Rumpf zunächst anzuschleifen, bis die Farbe wieder satt wirkt. Zum Besipiel mit Trockenpolitur oder auch den feineren Micro Mesh-Körnungen wird dann der Glanz wiederhergestellt. Micro Mesh-Schleifleinen haben wir in Baumärkten noch nicht gesehen, wohl aber im gut sortierten Yacht- und Caravan-Zubehör oder eben bei Amazon.