hanseboot 2009: "Die Krise ist vorbei."

Viele Premieren auf der hanseboot

Die hanseboot in Hamburg galt als eine der wichtigsten Wassersportmessen im Norden.

hanseboot: HanseYachts lockt mit fetten Rabatten

Die Greifswalder Gruppe HanseYachts ihre Neuheiten auf der hanseboot.

Die Greifswalder Gruppe HanseYachts ihre Neuheiten auf der hanseboot.

Hamburg (SP) Etwa 25.000 Besucher, etwa so viele wie im Vorjahr, strömten am Eröffnungswochenende auf die Internationale Bootsausstellung hanseboot 2009. In der gebeutelten Bootsbranche hofft man auf eine Kehrtwende: Nachdem bis zum Sommer die Umsätze um bis zu 50 Prozent eingebrochen waren, ist die Produktion nun wieder angelaufen.

Auch Michael Schmidt, Werft-Chef von HanseYachts aus Greifswald, spürt den Rückenwind: "Die Krise ist vorbei, auch wenn wir nicht das Niveau der Boomjahre erreichen werden." Die HanseGroup (Hanse, Dehler und Moody) folgt dem Trend zu sportlich-schnellen Segelyachten mit hohem Wohnkomfort bei günstigem Preis. Beispiel: die knapp zehn Meter lange "Hanse 320 Smart Line" (zum Beispiel knapp 76000 Euro segelkar bei Hansevertrieb West).

Auch die HanseGroup gewährt beim Kauf von Segelyachten der Marke Hanse beachtliche Rabatte. Das Geschenk an die hanseboot-Besucher ist ein Ausdruck der langen Verbundenheit der Hanse-Werft zur Hamburg Messe.

Die Werft aus Mecklenburg-Vorpommern hatte kurz nach ihrer Gründung 1993 zum ersten Mal in der Hansestadt ausgestellt und schon damals mit dem „hanseboot-Preishammer“, einer segelfertigen Hanse 291 für den Kaufpreis von genau 44.444 Deutsche Mark, für Aufsehen gesorgt. Heute gehört die Hanse Group zu den erfolgreichsten und größten Yachtbauern in Europa. Angeboten wird während der hanseboot auf dem Werft-Stand in Halle B2 eine limitierte Auflage der Hanse-Typen 350, 375, 400 und 430 mit weitgehend vollständiger Ausstattung. Der Preisvorteil beim Kauf auf der hanseboot liegt nach Angaben des Bootsbauers gegenüber dem Listenpreis bei über zehn Prozent.

Bootspremieren sowie internationale Neuheiten bei Ausrüstung und Zubehör standen im Mittelpunkt des Interesses. Großen Zulauf verzeichnete auch die In-Water hanseboot an der Elbe, die im Jubiläumsjahr zum ersten Mal in zwei Häfen stattfindet. Rund 40 große Motor- und Segelyachten sowie Katamarane machen noch bis zum 1. November wie gewohnt im City Sporthafen am Baumwall nahe den Landungsbrücken und erstmals im neuen Traditionsschiffhafen in der HafenCity fest.

Neben großen und luxuriösen Yachtneuheiten präsentieren Werften und Händler in den Messehallen auch rasante und zukunftsweisende Modelle. Kohlefaserverstärkte Kunststoffe sind im Yachtbau die Stoffe, mit denen Speed-Träume verwirklicht werden. Bootsbaumaterialien wie Carbon-Airex-Epoxy-Sandwich sind hochfest, aber sehr viel leichter als Stahl. Mit zwei Booten aus genau diesem Kohlefaser-Sandwich richtet die Yachtdesign Sven Ackermann GmbH auf der 50. hanseboot den Blick in die Zukunft des Bootsbaus. Sven Ackermann, Bootskonstrukteur und Bootsbauer aus Wasserburg am Bodensee, präsentiert mit dem zwölf Meter langen Competition Cat 30 im Foyer des Eingangs Mitte ein Geschoss unter Segel. Dank Carbon-Sandwich wiegt der kohlefaserschwarze Katamaran gerade einmal 650 Kilogramm. Er wird von einer Segelfläche am Wind von 75 Quadratmetern angetrieben und gilt als Prototyp für eine neue Klasse von Hightech-Segelbooten, die nur für Höchstgeschwindigkeiten gebaut sind.

Das Gewicht spielt auch im Motorbootbereich eine Rolle. Vor allem dann, wenn sich trotz maximaler Geschwindigkeit der Treibstoffverbrauch in Grenzen halten soll. Auch damit kann der junge Konstrukteur Ackermann dienen. Auf der Hamburger Bootsaustellung zeigt er mit dem YSA-Power im Erdgeschoss der Halle B4 ein acht Meter langes Hightech-Motorboot, das durch seine strömungstechnisch optimale Form und sein geringes Gewicht mit einem 100 PS-Motor die 40-Knotenmarke (75 km/h) erreicht. Das Boot aus Kohlefasern bietet viel Platz und eignet sich damit ideal als Tender für große Yachten oder als Badeboot, mit dem schnell schöne Buchten erreicht werden können.

Einen Vorgeschmack auf die Zukunft des Yachtdesigns bietet auf der 50. hanseboot auch die nagelneue Kiel Classic Outrageous. ‚Outrageous’ ist englisch und bedeutet übersetzt so viel wie ‚ungeheuerlich’. Mit zwei Einzelschutzscheiben vor dem Cockpit ist das neue Kiel Classic Modell ausstaffiert wie alte Bugatti-Rennwagen. Dank einer Maschinenleistung von über 250 PS durch einen VW-Turbodiesel erreichte das Boot schon auf der ersten Probefahrt mehr als 40 Knoten. Bei der neuesten Entwicklung der Werft Marina Brodersby an der Schlei ist der erhöhte Bug eines Backdeckers geblieben. Ansonsten präsentiert sich das Boot offen und bietet mit der Länge von 9,5 Metern und der Breite von 2,43 Meter nicht nur viel Platz, sondern lässt sich auch ohne Sondererlaubnis trailern. Die gerade erst fertig gestellte hanseboot-Premiere wiegt knapp 2,5 Tonnen, was in Verbindung mit dem tiefen V-Spant auch bei hohem Seegang sehr gute Fahreigenschaften verspricht.

Die hanseboot 2009 vom 24. Oktober bis zum 1. November ist an den beiden Wochenenden (jeweils Samstag und Sonntag) von 10 bis 18 Uhr und von Montag bis Freitag von 10 bis 19 Uhr auf dem Gelände der Hamburg Messe sowie auf der In-Water hanseboot im City Sporthafen am Baumwall und im Traditionsschiffhafen in der HafenCity geöffnet.

50. Internationale Bootsausstellung Hamburg
vom 24. Oktober bis 1. November 2009 auf dem Gelände
der Hamburg Messe und auf der In-Water hanseboot an der Elbe


Weitere Informationen unter www.hanseboot.de

Törnberatung auf der hanseboot 2009
hanseboot: "Die Mutter alle Messen"