Bark „Alexander von Humboldt“ steht zum Verkauf

Drei-Bast-Bark "Alex" soll verkauft werden

Drei-Mast-Bark „Alexander von Humboldt“, der Beck's-Segler, steht zum Verkauf

Bau des Nachfolgers „Alex II“ soll Anfang 2010 beginnen

Hamburg (SP) Die Drei-Mast-Bark „Alexander von Humboldt“, die mit ihrem grünen Rumpf und ihren grünen Segeln weithin bekannt ist, steht ab sofort zum Verkauf. Die Eigentümerin, die Deutsche Stiftung Sail Training (DSST), wird den über 100 Jahre alten Windjammer durch einen traditionellen Neubau ersetzen, der Ende 2010 fertiggestellt werden soll.

„Bisher konnten wir bei unseren Törns bis zu 35 Trainees zu Ausbildungszwecken auf der ‚Alexander von Humboldt’ mitnehmen. Der neue Großsegler wird Platz für 55 Mitsegler bieten“, erläutert Diedrich Rickens, Vorstand Deutsche Stiftung Sail Training, Bremerhaven, die Entscheidung zum Verkauf der „alten Alex“ und zum Bau der „Alex II“.

Gebaut wurde die erste „Alexander von Humboldt“ bereits 1906 bei der Weserwerft in Bremen. Der aus Stahl genietete Schiffsrumpf wurde als erstes Feuerschiff mit Dampfmaschinenantrieb unter verschiedenen Namen in Ost- und Nordsee eingesetzt. 1986 ging das Feuerschiff, zuletzt mit Namen „Kiel“, dann außer Dienst. Daraufhin erwarb die Sail Training Association Germany e.V. Bremerhaven das Schiff und übergab es der DSST (als Vermögenszuwendung an die kurz vorher gegründete Stiftung) für den Umbau zu einem Segelschiff. Da sich die Rumpfform der damaligen Feuerschiffe an die der stabilen traditionellen Großsegler anlehnte, war dieses Schiff hervorragend für den Umbau zum Windjammer geeignet.

Finanziert durch Sponsoren und unter Einsatz zahlreicher ehrenamtlicher Unterstützer erfolgte zwischen 1986 und 1988 bei den Motorenwerken Bremerhaven der Umbau zum Rahsegler. Das Rigg der Bark zeichnete der bekannte polnische Schiffsarchitekt Zygmunt Chorén, von dem auch das Design des polnischen Segelschulschiffes „Dar Mlodzieży“, des russischen Schulschiffes „Mir“ und weiterer Großsegler stammt. Am 20. Mai 1988 erfolgte die Taufe der Bark nach dem Namen des deutschen Naturforschers Alexander von Humboldt. Seitdem hat das Schiff während zahlreicher Segeltörns und Windjammerregatten rund um den Erdball fast 400.000 Seemeilen zurückgelegt. „Dabei hat die Bark auch bei schwerem Wetter immer ihre gute Segelfähigkeit und Seetauglichkeit bewiesen“, bestätigt Rickens.

Nach über 20 Jahren im Dienste der DSST soll die „Alexander von Humboldt“ nun einen neuen Eigner bekommen. Verantwortlich dafür ist Arne Schmidt Yachts. Der Hamburger Yachtmakler verfügt über umfangreiche Erfahrung beim Verkauf kommerzieller Schiffe. Für die „Alexander von Humboldt“ hat der Sachverständige einen Preis von 3,8 Mio. Euro angesetzt.

Unabhängig vom Verkauf der „alten Alex“ ist der Bau einer neuen „Alexander von Humboldt II“. Für rund 15 Mio. Euro soll der neue Traditionssegler auf einer deutschen Werft entstehen. Damit wird nach mehr als 50 Jahren erstmals wieder ein großer Windjammer in Deutschland gebaut. Zuletzt entstand die „Gorch Fock“ 1957/58 bei Blohm & Voss in Hamburg. Anders als jedoch die bisherige „Alexander von Humboldt“ soll der Neubau weder einen grünen Rumpf noch grüne Segel bekommen: Die „Alexander von Humboldt II“ erhält die Farbe, die Generationen von deutschen Segelschiffen, zuletzt die berühmten P-Liner der Reederei Laeisz trugen: schwarzer Rumpf, weißer Wasserpass, weiße Aufbauten, rotes Unterwasserschiff und weiße Segel.

Was jedoch unverändert bleibt, ist der Zweck, für den die „Alexander von Humboldt II“ gebaut wird: Nämlich interessierten Menschen, vorzugsweise Jugendlichen, unter fachkundiger Anleitung das Hochseesegeln im Rahmen traditioneller Seemannschaft zu ermöglichen. Neben dem seemännischen Brauchtum und der sportlichen Herausforderung steht dabei vor allem die Teamfähigkeit und soziale Kompetenz im Vordergrund.

Über die Deutsche Stiftung Sailtraining, Bremerhaven

Die Deutsche Stiftung Sail Training ist Eigentümer der „Alexander von Humboldt“ und wurde 1986 gegründet, um die Bark zu betreiben und in den Dienst der Jugendarbeit zu stellen. Jungen Menschen soll die Möglichkeit gegeben werden, aktiv traditionelle Seemannschaft zu lernen, Teil eines Teams zu werden sowie Verantwortung für sich selbst, für andere und für das Schiff zu übernehmen.

Die „Alex“ ist einer der letzten großen Windjammer und bietet keinen luxuriösen Service, wohl aber behaglichen Komfort und hohe Sicherheitsstandards. In der Öffentlichkeit wurde der Großsegler mit seinen markanten grünen Segeln in Verbindung mit den Becks-Produkten bekannt. 2011 will die Stiftung den Neubau „Alexander von Humboldt II“ in Betrieb nehmen. www.gruene-segel.de

Über Arne Schmidt Yachts

Seit mehr als 30 Jahren ist Arne Schmidt Yachts im internationalen Yachtgeschäft tätig. Das Kerngeschäft liegt in der Vermittlung von hochwertigen gebrauchten Segel- und Motoryachten. Als erfahrener Verkaufsrepräsentant vertritt Arne Schmidt Yachts verschiedene ausländische Neubauwerften im deutschen Markt: Dazu gehören die Qualitätsyachten von Classic Coaster, die hochwertigen Fleming Pilothouse Motoryachten, die modernen Segelyachten von Contest und seit 2009 auch die klassischen Admirals Tender. Darüber hinaus hat sich Arne Schmidt Yachts mit dem Verkauf von kommerziellen Yachten einen Namen gemacht. Diese Erfahrung kommt dem Yachtmakler nun beim Verkauf der historischen Bark „Alexander von Humboldt" zugute. www.as-yachts.com

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