BSH: keine Veröffentlichungen mehr zum Mittelmeer

Aus für deutsche Mittelmeer-Seekarten

BSH stellt Produktion der Mittelmeer-Seekarten ein -
erweiterte Aufgaben für deutsche Seegebiete

Hamburg
(SP) Aus grundsätzlichen Erwägungen hat sich das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) nach eignen Angaben entschlossen, die Produktion der nautischen Veröffentlichungen rund ums Mittelmeer zum Jahresende einzustellen. Die nachlassende Nachfrage der Berufsschifffahrt für Seekarten und Seebücher (z.B. Yachtfunkdienst) dieser Seegebiete und die steigenden Anforderungen an die nautische Hydrographie vor der deutschen Küste haben zu dieser Entscheidung geführt.

Der Bedarf an deutschsprachigen Karten in der Berufsschifffahrt hat sich geändert - überregional operierende Reedereien mit internationalen Besatzungen rüsten überwiegend mit englischsprachigen Kartenwerken aus. Eine nennenswerte Nachfrage nach deutschsprachigen Karten im Mittelmeerraum gab es in den vergangenen Jahren noch von der Sportschifffahrt durch deutsche, österreichische und schweizerische Eigner. Die deutsche Marine, die in den vergangenen Jahren vor der libanesischen Küste zu versorgen war, hat inzwischen auf Elektronische Seekarten umgestellt.

Die Nachfrage aus der Berufsschifffahrt nach einem deutschsprachigen nautischen Informationssystem reduziert sich zunehmend auf das Seegebiet der sogenannten Kleinen Fahrt - vom Englischen Kanal in die Nordsee und die Ostsee. Für diese Gebiete wird das BSH weiterhin deutschsprachige Seekarten und begleitende Publikationen herausgeben.

Parallel dazu wächst das Arbeitspensum in der Kartographie entlang der heimischen Küste wegen
des höheren technischen und personellen Aufwandes für die Auswertung von immer detaillierteren Informationen aus der Seevermessung und Wracksucheder erhöhten Anforderungen an die Aktualität der Veröffentlichungen, was eine zügigere Bearbeitung erfordertdes erhöhten Bedarfs an kundengerecht aufbereiteten digitalen Datenprodukten nicht nur für die Seeschifffahrt sondern auch für andere Bedarfsträger wie z. B. den Offshore - Bereich, die Raumordnung im Meer, den Küsten- und Meeresumweltschutz.

Das BSH folgt damit dem Trend aller internationalen Kartenwerke – außer dem der Britischen Admiralität – ,sich zugunsten der Aktualität und der Diversität ihrer nautischen Veröffentlichungen stärker auf die heimischen Gewässer und die daran direkt angrenzenden Seegebiete zu konzentrieren.

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