Luxus-Yachtbauer Drettmann zahlungsunfähig

Bremen: Drettmann in der Insolvenz

Premier 130 von Drettmann.

Bremen (SP) Der Bremer Luxus-Yachthändler Drettmann ist zahlungsunfähig und hat Insolvenzantrag gestellt. Betroffen sind etwa 100 Mitarbeiter. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Edgar Grönda bestellt. Das berichtete kreiszeitung.de. Grönda ist nun vor Ort, um Sanierungsmöglichkeiten zu prüfen. Noch vergangenen Monat drehte Musikproduzent Dieter Bohlen vor Mallorca das Video „Sweat“ (a la la la la long) mit Mehrzad Marashi und Mark Medlock auf einer Drettmann-Yacht, einer 42 Meter langen „Premier 135", die etwa 15 Millionen Euro teuer ist.

Mit dem Gang zum Insolvenzrichter reagierte das Familienunternehmen nach eigenen Angaben "auf den anhaltenden Preisverfall im Gebrauchtyachtsegment, insbesondere bei Fremdfabrikaten". Das Ziel der Insolvenz soll die Sanierung des Unternehmens und der Erhalt der Arbeitsplätze sein. Die Geschäftsführung hofft und setzt sich insbesondere dafür ein, dass dieser Schritt keine spürbaren Beeinträchtigungen für die Kunden des Unternehmens mit sich bringt. Die bewährten Produkte der Drettmann Gruppe sollen weiterhin weltweit vertrieben werden.

Drettmann ist weltweit tätig und hat seit vier Jahren seinen Sitz in Bremen-Hemelingen. Direkt an der Weser, mit eigenen Liege- und Kranplätzen und Ausstellungshallen für die millionenteuren Luxus-Yachten. Elegance- und Bandido-Yachten der deutschen Drettmann-Gruppe waren auf der Messe boot Düsseldorf traditionell die Messlatte in Sachen Luxus und ein unübersehbarer Blickfang in der Luxusyachthalle.

Begonnen hatte das Ehepaar Traute und Dierk Drettmann 1970 in einer Garage mit dem Handel von Gebrauchtbooten. Später stieg der Sohn ein und übernahm zusammen mit seiner Frau die Führung. Seit 1993 lässt Drettmann seine bis zu 30 Millionen Euro teuren Luxus-Yachten in Taiwan bauen und verkauft die Träume von Luxus anschließend auch von Bremen aus in aller Welt. Im vergangenen Jahr haben wir 30 neue Schiffe bestellt, erzählt der 40-jährige Drettmann noch im vergangenen Jahr. "Anders als bei Serienfertigungen steckt bei uns extrem viel Handarbeit drin", erklärte er. Das schlägt sich nicht nur auf den Preis nieder. Inzwischen scheinen aber die Kunden mit den großen Brieftaschen ausgeblieben zu sein, zu denen in den vergangenen Jahren auch vermehrt Kunden aus osteuropäischen Ländern zählten.

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