Praxistipps für richtige Ankern

Wer richtig ankert, kann gut schlafen

Segelyacht vor Anker in der Salt Whistle Bay auf Mayreau / Karibik.

Wie man richtig ankert - Tipps und Tricks

Düsseldorf (SP) Wer mal außerhalb des Ferienrummels einen Abend an Bord verbringen möchte, muss vor Anker gehen. Nicht jeder Yachtie möchte sich mit dem allabendlichen Wettlauf um den begehrtesten Liegeplatz in der nächsten Marina abplagen, viele genießen das Ende des Segeltages daher ganz natürlich vor Anker in einer romantischen Bucht. Das Liegen im Freien ist zwar weniger geschützt als innerhalb der Hafenmauern, mit dem richtigen Grundgeschirr und guter Seemannschaft ist dies aber kein Problem.

Hält der Anker? Habe ich richtig geankert? Hält der Untergrund? Wie wird das Wetter und hält mein Anker auch bei aufkommendem Wind? Diese und noch viele weitere Fragen plagen den naturverbundenen Segler. Bei guter Planung und Vorbereitung des Ankerplatzes braucht man sich keine Gedanken um einen unruhigen Schlaf machen. Mit einigen Tricks kann man seinem Gewissen jedoch eine gehörige Portion Ruhe vermitteln.

Das Wichtigste für sicheres Ankern ist ein passender Anker, der auf das Schiff abgestimmt ist und auf diversen Ankergründen Halt findet. Nicht weniger wichtig ist eine Ankerkette in ausreichender Länger und noch wichtiger für`s Ankern ist es, zu wissen, wie viel Ankerkette man gesteckt hat. Hierzu ist eine Markierung der einzelnen Ankerglieder sinnvoll, die einem anzeigt, wie viel Kette man bereits gegeben hat. Zur Markierung eignen sich am besten kleine Bänder aus Plastik (Kabelbinder), die alle fünf Meter markieren. Von Ölfarben sollte man hingegen die Finger lassen, sie blättern viel zu schnell ab und die Markierung ist schnell dahin.

Die Wahl eines geeigneten Ankerplatzes

Bevor der Ankerplatz angesteuert wird, sollten Sie sich mit Hilfe der Seekarten und Handbücher ein möglichst genaues Bild von den landschaftlichen Gegebenheiten machen. Zu prüfen sind in erster Linie die Wassertiefen: Ob zum Beispiel vorgelagerte Sände zu umfahren sind. Oder wie weit man unter Landschutz gehen kann, ohne während des Schwojens in Schwierigkeiten zu kommen. In guten Seekarten wird auch auf schlechten Steingrund hingewiesen.

Schutz bei vorherrschenden und zu erwartenden Windrichtungen

Klären Sie vorab, ob der Ankerplatz gegen die vorherrschenden oder zu erwartenden Windrichtungen ausreichend Schutz bietet. In der Ostsee brist es nach abendlicher Flaute nachts oder gegen Morgen oft kräftig auf, und der Wind hat dabei um 180 Grad gedreht. Dann kann der Anker durch die entgegengesetzte Zugrichtung ausbrechen und einige Meter über den Grund rutschen, bis er wieder festkommt. Außerdem vermindert der Seegang durch den fehlenden Landschutz die Haltekraft des Ankers weiter. Liegt man dann dem Ufer zu nahe, heißt es den Platz so schnell wie möglich zu verlassen – wenn es nicht schon zu spät ist. Also: stets genügend Abstand zum Ufer oder flachen Wasser halten, auch wenn die Wetterlage noch so sicher erscheint.

In der Ägäis beispielsweise muss man slebst in den schenbar geschützten Ankerbuchten nachts mit schwersten Fallbören bis sieben oder acht Bft. rechnen: Die Fallwinde lassen das Boot kräftig ins Ankergeschirr einrucken - wird das Boot beim Schwojen quer erwischt, kann der Anker schon mal ausbrechen. Wichtig ist, dass man ihn vorger "eingefahren" hat, also mit ordentlich Rückwärts in den Boden gerammt hat. Hilfreich sind auch Reitgewichte: Gewichte mit etwa zehn bis 20 Kilogramm, die vom Boot aus ander Kette herabgelassen werden ujd dafür sorgen, dass der Zug auf den Anker möglichst waagerecht kommt. Außerdem begrenzen Reitgewichte auch den Schwojkreis. Tipps zum Ankern gibt es bei www.sailpress.com - Sicherheit für Hochseesegler.

Ansteuerung mit Echolot

Hat man schließlich eine Entscheidung getroffen, sollte der Ankerplatz und dessen nähere Umgebung genau in Augenschein genommen werden. Man fährt ihn ab, ermittelt mit dem Echolot die Wassertiefen und sucht sich eine günstige, geschützte Stelle im Bereich eines Kliffs, Hügels oder einer hohen Baumgruppe. Bei sonnigem, ruhigen Wetter kann auch in den trüben Gewässern der Nord- und Ostsee meist genügend tief – über vier Meter – gesehen werden, um die Beschaffenheit des Meeresbodens beurteilen zu können. Unsicherer Grasgrund ist zum Beispiel sehr dunkel. Wird er jedoch langsam abgefahren, stößt man meist auf mehr oder weniger große helle Sandflächen, die in ihn eingebettet sind. Hier sollte dann der Anker fallen.

Ehrenrunden sind keine Schande

Ist man gezwungen, einen dicht besetzten Ankerplatz anzulaufen, darf nach dem Fallen des Ankers keinesfalls ein Nachbar behindert oder gefährdet werden, indem man ihm während des Schwojens zu nahe kommt – leichter gesagt als getan. Denn von weitem ist eine entsprechende Beurteilung der Gegebenheiten aus dem Cockpit kaum möglich. Erst wenn man zwischen den Ankerliegern hindurchgelaufen ist, kann der vorher von weitem ausgeguckte Ankerplatz richtig beurteilt und eine Entscheidung getroffen werden. Erfahrene Crews erkennt man daran, dass sie sich hierzu viel Zeit nehmen und oft mehrere “Ehrenrunden” drehen, bis sie sich entscheiden.

Eine klappernde Ankerkette kann die nächtliche Ruhe im Vorschiff erheblich stören. Um ihr das Klappern zu nehmen, reicht ein Tampen, der die Ankerkette entlastet und ihr so den Lärm nimmt. Einfach eine kurze Leine mittels Haken über der Wasseroberfläche an der Ankerkette befestigen und über eine Klampe straff ziehen. Die Ankerkette hängt nun durch, wird entlastet und lärmt nicht mehr.

In Punkto Sicherheit gibt es auf dem Markt unzählige Ankerwächter, sehr effektiv, aber relativ teuer in der Anschaffung. Einfacher geht es mit der Pütz, die kurzerhand zur Ankerwache umfunktioniert werden kann. Einfach ein Gewicht an einer langen Leine befestigen und nach dem Ankern zu Wasser lassen. Das andere Ende wird an der Pütz befestigt, die auf dem Schiffsdach platziert wird. Kommt der Anker nun ins Rutschen, wird die Sicherungsleine zur Pütz straff gezogen und lässt den Eimer mit lautem Getöse ins Cockpit fallen. Das dürfte auch den tiefsten Schläfer aus seinen Träumen reißen und ihn nach dem Rechten schauen lassen.

Diesen Trick und noch weitere, die das Leben an Bord leichter machen, finden Sie in dem Buch „Seglers Trickkiste“. In zwei Bänden gibt es weit über 250 Tipps und Tricks, die durch übersichtliche Zeichnungen und klare Worte leicht zu verstehen, nachempfunden und übernommen werden können – eine geballte Ladung an Skipper-Wissen. Im Buchhandel oder bei www.mediamaritim.de/shop (Bücher).

Empfehlenswert ist auch das Buch “Besser ankern” aus dem Palstek-Verlag:



Diese Seite von Yachtfernsehen.com speichern bei:

Yachtfernsehen.com  bookmarken in: Mr. Wong Yachtfernsehen.com  bookmarken in: 4fav Yachtfernsehen.com  bookmarken in: Icio Yachtfernsehen.com  bookmarken in: Oneview Yachtfernsehen.com  bookmarken in: Yigg Yachtfernsehen.com  bookmarken in: Linkarena Yachtfernsehen.com  bookmarken in: Digg Yachtfernsehen.com  bookmarken in: Del.icoi.us Yachtfernsehen.com  bookmarken in: Reddit Yachtfernsehen.com  bookmarken in: Simpy Yachtfernsehen.com  bookmarken in: StumbleUpon Yachtfernsehen.com  bookmarken in: Slashdot Yachtfernsehen.com  bookmarken in: Netscape Yachtfernsehen.com  bookmarken in: Furl Yachtfernsehen.com  bookmarken in: Yahoo Yachtfernsehen.com  bookmarken in: Blogmarks Yachtfernsehen.com  bookmarken in: Diigo Yachtfernsehen.com  bookmarken in: Technorati Yachtfernsehen.com  bookmarken in: Newsvine Yachtfernsehen.com  bookmarken in: Blinkbits Yachtfernsehen.com  bookmarken in: Ma.Gnolia Yachtfernsehen.com  bookmarken in: Smarking Yachtfernsehen.com  bookmarken in: Netvouz Yachtfernsehen.com  bookmarken in: Folkd Yachtfernsehen.com  bookmarken in: Spurl Yachtfernsehen.com  bookmarken in: Google Yachtfernsehen.com  bookmarken in: Blinklist Information
Dock & Go: Beneteaus neuer 380-Grad-Saildrive
Kulinarischer Monat auf Texel