HanseYachts AG in neuen Händen

Dehler-Chef Ralf Tapken nach Übernahme gelassen

Dehler-Geschäftsführer Ralf Tappken im Gespräch mit Yachtfernsehen.com. (Archivfoto: Yachtfernsehen.com)

Investor Aurelius übernimmt die HanseYachts AG

Die Dehler-Werft im sauerländischen Freienohl wird zum Ende 2012 geschlossen. Die Produktion wird nach Greifswald verlagert - by Yachtfernsehen.com.

Die Dehler-Werft im sauerländischen Freienohl wird zum Ende 2012 geschlossen. Die Produktion wird nach Greifswald verlagert.

Greifswald (SP) HanseYachts-Gründer Michael Schmidt zieht sich wie angekündigt als Vorstandsvorsitzender aus der Werften-Gruppe zurück. Er wird, wie am Wochenende bekanntgegeben wurde, HanseYachts jedoch weiterhin als Berater zur Verfügung stehen. Hintergrund: Michael Schmidt hat seine Beteiligung von 64,7 Prozent an dem seit Jahren defizitären Greifswalder Yachthersteller für 20,7 Millionen Euro an die Private-Equity-Firma Aurelius abgegeben. Aurelius (München) ist eigenen Angaben zufolge auf die Übernahme von "Unternehmen mit Entwicklungspotenzial" spezialisiert. Zu Aurelius gehören auch der Kühl- und Gefrierschrank-Kompressoren-Hersteller Danfoss, der Autoradio-Hersteller Blaupunkt und die Schnaps-Gruppe Berentzen. In 2010 erwarb Aurelius die Reederei Peter Deilmann (und damit das Kreuzfahrtschiff MS Deutschland, bekannt aus der ZDF-Serie "Traumschiff"). Die Aurelius-Aktie hat seit Jahresbeginn über 690 Prozent zugelegt. Die liquiden Mittel lagen Ende März bei rund 155 Millionen Euro. Im ersten Quartal konnte Aurelius sein operatives Ergebnis mit rund 17 Millionen Euro mehr als verdoppeln.

Zur HanseYachts-Group gehören neben Hanse auch Dehler, Moody und Fjord. Der Umsatz des drittgrößten Herstellers sank von 2008 bis 2010 von 135 auf nur noch 73 Millionen Euro. Die Aktie hat fast 85 Prozent an Wert verloren. Doch die HanseGroup stellte für 2010/11 eine deutliche Ergebnisverbesserung in Aussicht. Aurelius will nun aber auch den freien Aktionäre, die etwa 35 Prozent halten, ein Übernahmeangebot unterbreiten.

Auch der größere HanseYachts-Konkurrent Bavaria Yachts (Giebelstadt) musste sich - hochverschuldet - in die Hände von Investoren begeben: Die Hedgefonds Anchorage und Oaktree haben 2009 die Mehrheit an Bavaria übernommen. Bavaria baut Segelyachten und Motoryachten.

In Meschede-Freienohl, Sitz der HanseYachts-Tochter Dehler, sagte Werftchef Ralf Tapken, dass sich für Dehler und seine etwa 90 Mitarbeiter nichts ändern werde: Dazu gebe es keinen Anlass. Die Werft mache zwei Jahre nach der Insolvenz bei der Sanierung große Fortschritte. Man habe ein "Super-Jahr" gehabt und "deutlich mehr verkauft als geplant“, so Tapken. Im Geschäftsjahr 2010/11, das soeben abgelaufen ist, habe man erstmals wieder schwarze Zahlen geschrieben.

Infos:
www.hanseyachts.com

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