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Neues High-tech-Segel von North Sails

High-tech-Segel aus der 3-D-Form

Hamburg (SP) 3DL ist nach Angaben von North Sails das innovativste Material- und Produktionsverfahren für die Herstellung von Regatta- und Fahrtensegel. Herkömmliche Segel erhalten ihre dreidimensionale Form durch das Profil von mehreren Segeltuchbahnen, die zusammengenäht oder geklebt werden. Bei 3DL hingegen wurde dieser Prozess noch einen Schritt weiter geführt: Anstatt flaches Tuch mit bogenförmigen Kanten zu verwenden, die miteinander vernäht ein Profil bilden, wird bei 3DL das gesamte Segel in einem Stück über einer dreidimensionalen Form gebaut.

Im Vorwege wird dafür zunächst eine dreidimensionale CAD/CAE-Design-Datei durch einen Segeldesigner von North Sails erstellt. Hier fließen neben den Schiffsabmessungen die individuellen Anforderungen des Eigners und die Untersuchungen mit FEM- und CFD-Software ein. Zum Hintergrund: North Sails besitzt ein exklusives Softwarepaket welches Rigg, Rumpf und Segel berücksichtigt und dabei interaktiv agiert. Später, in der 3DL-Produktion in den USA, liest ein hoch entwickeltes Computerprogramm diese Design-Datei aus und leitet die verstellbare Form an, das berechnete Profil anzunehmen. Erst dann beginnt der eigentliche Produktionsprozess.

Einzigartig in der Herstellung

Auf die 3D-Form wird eine Mylar-Folie gelegt, anschließend appliziert ein computergesteuertes System präzise die gespannte Aramid- oder Karbon-Faser auf dem Mylarfilm. Dann formt ein Faserkopf mit den Fäden eine Struktur, die den zu erwartenden Lasten bei dem jeweiligen Segel entspricht. Alle Strukturfasern werden mit einheitlicher Spannung appliziert und haften an der Folienoberfläche, damit sichergestellt ist, dass sie in der jeweiligen Position bleiben, bevor sie durch die Lamination in der Folie eingeschlossen werden. Sobald die Fasern aufgebracht sind, wird eine zweite Folie auf die Basisfolie und die Fasern platziert, gespannt und dann mit einem großen Vakuumbeutel bedeckt, der das Laminat mit einem Druck von ca. 2400 kg pro Quadratmeter thermoplastisch zusammenpresst. Ist das Laminat ausgehärtet, bringen erfahrende Segelmacher die Eckverstärkungen, Liektaue, Taschen für die Segellatten und Patches an.

Diese Methode wird in der 7500 m² umfassenden und damit weltweit größten und modernsten Segelmacherwerkstatt von North Sails in Minden, Nevada (USA) angewendet, wo elf 3D-Formen und sieben Kräne bereitstehen. Und die Nachfrage ist groß, denn 3DL-Segel sind schnell, weil sie bis zu 20 Prozent (manchmal auch mehr) leichter sind als ein konventionelles Segel. Sie sind formstabiler und dehnen sich weniger. Damit haben sie einen größeren Windeinsatzbereich, wodurch die Anzahl der Segel reduziert werden kann.

Erst in diesem Jahr hat North Sails Hamburg die neue Wally 100 des Hamburger Reeders Claus-Peter Offen mit 3DL-Segeln und einer Gesamtfläche von knapp 2000 m² ausgestattet. Prompt wurde das volle Potenzial von Crew, Schiff und Segeln unter Beweis gestellt: Die "Y3K" gewann im sardischen Porto Cervo den renommierten Maxi Yacht Rolex Cup.

Nicht nur für Regattasegler

3DL-Segel bieten auch Fahrtenseglern viele Vorteile und sind deshalb nicht nur etwas für leistungsorientierte Regattasegler. Schon heute werden 40 Prozent der von North Sails verkauften Fahrtensegel im 3DL-Verfahren hergestellt, was die große Nachfrage von Freizeitseglern nach dieser Technologie bestätigt. Speziell für die Verwendung im Fahrtenbereich entwickelte Faser- und Layout-Arten sorgen für einen erhöhten Schutz vor Aufscheuern, Rissen, Überdehnung und UV-Strahlung. Neben den positiven Segeleigenschaften und der guten Qualität spielt für viele Segler aber auch der optische Aspekt eine Rolle. Denn 3DL-Segel sind nahtlos und wirken dadurch besonders ästhetisch.

Und der Preis?

3DL kostet mehr als ein Segel aus Bahnen, bei kleineren Schiffen ist der Unterschied jedoch deutlich geringer als bei größeren. Wenn man die überragende Beständigkeit des Profils von 3DL über mehrere Saisons hinweg betrachtet, dann lohnt sich die Investition in das etwas aufwendigere Verfahren aber auf jeden Fall.

Infos unter www.northsails.de

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