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Kieler Woche 2010: segeln ohne Grenzen

Kieler Woche 2010 - sailing unlimited

Die Puls-Sisters auf dem neuen olympischen Boot Elliott 6m bei der Kieler Woche 2009.

Kieler Woche: mehr Segeln, mehr Partner, mehr Spaß

Kiel (SP) Die Präsentation des neuen Kieler-Woche-Partners AUDI AG, die Vertragsverlängerung der boot als Partner der Kieler-Woche-Regatten, die Verlängerung oder Neuvereinbarung mit zahlreichen Förderern sowie das umfangreiche Wettfahrtenprogramm standen im Mittelpunkt des Kieler Woche-Treffs auf der boot Düsseldorf.

Vor rund 350 Gästen aus Wirtschaft, Politik und Sport, darunter Düsseldorfs Oberbürgermeister Dirk Elbers, DSV-Präsident Rolf Bähr und der dreifache Goldmedaillen- und zweifache America's Cup-Sieger Jochen Schümann, zeigte die Kieler Woche, dass die weltgrößte Segelveranstaltung auf Idealkurs liegt. Begleitet wird die Kieler Woche 2010 von der HSH Nordbank und dem neuen Partner, AUDI AG. Der Autohersteller aus Ingolstadt hat BMW abgelöst.

Die Gesamtzahl der Förderer wuchs mit Worthmann AG und North Sails Germany auf 22 an. Die boot Düsseldorf nutzte das Heimspiel zur vorzeitigen Vertragsverlängerung mit der Kieler Woche. "Für mich gilt: Never change a winning team. Die Partnerschaft zwischen der Kieler Woche und der boot Düsseldorf ist eine gelungene und sehr erfolgreiche Verbindung. Hier wird uns die erstklassige Chance geboten, uns da zu präsentieren, wo Segelsport aktiv betrieben wird und wo sich die ganze Welt des Segelsports trifft", sagte Werner Matthias Dornscheidt, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe Düsseldorf.

Rund 5000 Aktive aus 50 Nationen werden zur Kieler Woche 2010 (19. bis 27. Juni) erwartet, und sie werden noch mehr segeln als in den Vorjahren. "Wir haben auf Vorgaben, wie viele Wettfahrten an einem Tag gesegelt und wie viele Wettfahrten insgesamt gesegelt werden dürfen, verzichtet, um so mehr Möglichkeiten zu haben, segeln zu lassen", so Organisationsleiter Jobst Richter. Die Zahl der Starts der rund 2000 Boote und Yachten in über 40 Klassen dürfte die bisherigen Rekordzahlen von 360 Starts bei der weltgrößten Segelregatta knacken.

"Steht in den Ausschreibungen, maximal zwei Wettfahrten am Tag, können und dürfen wir auch nicht mehr segeln lassen. Und es tat uns immer in der Seele weh, wenn die Segler, die aus aller Welt nach Kiel kommen, um zu segeln, bereits um drei Uhr wieder vom Wasser mussten, obwohl herrliches Segelwetter war", so Richter, der sich für eine Entscheidung für die Aktiven stark macht und die Bestimmungen der einzelnen Klassenregeln bis ans äußerste Limit ausreizt.

"Wir sind Dienstleister für die Segler und Seglerinnen. Entscheidungen für die Aktiven und für das Segeln können nie falsch sein", so Richter zum Kieler Selbstbewusstsein. Dabei muss allerdings auch Kiel auf die Vorgaben der Klassen achten, denn die Begrenzungen dienen ja auch dem Schutz der Gesundheit der Aktiven. Das Regelwerk sieht in einigen olympischen und internationalen Klassen teilweise nur zwei oder drei Wettfahrten am Tag vor.

Wettfahrten, die in den Tagen zuvor ausgefallen sind, dürfen zwar nachgeholt werden, aber es gibt Grenzen. Sind zwei Wettfahrten laut Ausschreibung vorgesehen, und die Klasse erlaubt maximal drei Wettfahrten am Tag, kann nach einem Flautentag mit zwei ausgefallenen Wettfahrten am nächsten Tag nur eine aufgeholt werden.

Und es darf nicht vorgesegelt werden. Auch nicht, um sich ein eventuelles Polster für Flautentage oder Sturm zu verschaffen. "Natürlich halten wir uns an Klassenvorschriften, aber wir haben die Ausschreibung so offen gehalten, dass wir in diesem Jahr ganz sicher mehr segeln als in den Vorjahren. Mehr Segeln heißt für die Aktiven auch mehr Spaß", bringt Richter die Kieler Woche 2010 auf den Punkt.

Tracking: vom Wasser direkt auf den Bildschirm

Regattasegeln dem interessierten Publikum auch an Land näher zu bringen, war bisher ein großes Problem. Weit vom Ufer entfernt konnten Zuschauer die Jollen und Boote vielleicht noch vom Strand aus erkennen, was aber wirklich auf dem Wasser passiert und welche Boote gerade führen, das blieb der Öffentlichkeit verborgen. Dem wird jetzt Abhilfe geschaffen. Tracking-System ist das Lösungswort, GPS und Internet machen es möglich. Zum ersten Mal konnten im Vorjahr auf einer Kieler Woche im Internet einzelne Rennen live verfolgt werden.

Die Technik ist so einfach wie kompliziert. Jedes Boot wird mit einem GPS-Sender ausgestattet, der viermal in einer Sekunde seine Position an den Rechner an Land schickt. Dort werden alle Daten verarbeitet und auf einer Karte dargestellt, und mit zwei Klicks im Internet ist man dann mitten im Geschehen. Seit vier Jahren beschäftigt sich Steven van der Bles mit seiner Firma MARC Sailing mit Tracking Systemen und hat dies im Vorjahr auch bei der Kieler Woche beim Match Race getestet. "Die Version ist eine reine Zuschauerpräsentation, aber wir können das System auch mit dem Fernsehen verbinden. So kann der Zuschauer im TV nicht nur tolle Segelbilder genießen, sondern auch gleich die Positionen und die Rangfolge der Boote kontrollieren", so van der Bles. In diesem Jahr sind Übertragungen der Medal Races und des Match Races geplant.

Ein Wiedersehen mit dem Kielzugvogel

Es ist eine nationale Klasse und damit seit 2007 aus dem Internationalen Teil der Kieler Woche gerutscht. Doch 2010 gibt es ein Wiedersehen mit dem Kielzugvogel. Die Kielbootklasse feiert ihr 50jähriges Bestehen, ein Grund, um in Kiel aufzulaufen. "Wir haben uns dem Wunsch der Klasse aus Verbundenheit geöffnet", so Organisationsleiter Jobst Richter zu dieser Ausnahmeregelung. Ansonsten werden nur olympische Klassen im ersten und internationale Klassen im zweiten Teil aufgenommen. "Aber wir haben ja Spielmöglichkeiten bei unserer Jahresklasse", so Richter.

"Es war der klare Wunsch der Klasse, wieder in Kiel dabei zu sein. Daher haben wir den Antrag gestellt, als Jahresklasse aufgenommen zu werden. Und es hat geklappt", freut sich Kielzugvogel-Klassenboß Jürgen Reichardt (Essen).

Zumindest eine kleine Chance für Gerd Eiermann (Duisburg/15 Kieler Woche-Siege), wieder dichter an Wolfgang Hunger (17 Kieler Woche-Siege) heranzukommen. Doch der Duisburger engagiert sich nach einem Motorradunfall vorwiegend in der Nachwuchsarbeit, auch wenn die Kieler Woche natürlich einen besonderen Reiz ausübt.

Seesegeln mit Start nach Eckernförde

Die Seebahnregatten der Kieler Woche werden wieder mit dem Auftakt nach Eckernförde und zurück beginnen. Nach vierjähriger Abstinenz kehrt die Kieler Woche damit zum alten Ritual zurück. "Die Spinnaker der Regattayachten vor der Kieler Innenstadt und der volle Eckernförder Hafen, das sind doch die Bilder, die um die Welt gehen, die den Start der Kieler Woche verkünden", schwärmt der Kieler Seebahnchef, Eckhard von der Mosel.

Die Forderungen nach diesem Schritt waren in der Seglergemeinde und in der Politik der beiden Städte nie ganz verklungen. Seit 2006 gab es andere Ziele des Kieler Woche-Auftakts, die jedoch bei den Seeseglern nicht den selben Anklang fanden. "Wir verstehen uns vor allem als Dienstleister für die Segler und freuen uns, dass unsere Verhandlungen erfolgreich waren", so von der Mosel. "Eckernförde ist sehr froh und glücklich, wieder ein Teil der Kieler Woche zu sein," strahlt Bürgermeister Jörg Sibbel, "und unser Landprogramm wird die Segler überzeugen."

Dem "Welcome Race" nach Eckernförde folgen drei Tage "Kiel-Cup" (Montag, 21., bis Mittwoch, 23. Juni), zwei Tage Langstrecke, das "Silberne Band" (Donnerstag, 24. Juni, bis Freitag, 25. Juni) sowie die Mittelstrecke "Senatspreis" am zweiten Samstag der Kieler Woche (26, Juni) zum Abschluss.

Seesegel-IDM: Teil II vor Kiel

Eine Premiere in der 14-jährigen Geschichte der Seesegel-IDM (seit 1996): Die deutschen Seesegler ermitteln ihre Deutschen Meister 2010 erstmals auf Nord- und Ostsee. So wird die Meisterschaft in den Klassen ORCi I, II und III/IV (Inshore) während der Kieler Woche (19. bis 27. Juni) und die Deutsche Meisterschaft Offshore in zwei Klassen im Rahmen der Nordseewoche (21. bis 24. Mai) ausgetragen.

"Die Internationale Deutsche Meisterschaft in diesem Jahr vor Flensburg hat gezeigt, dass wir mit der Teilung in die Bereiche Inshore und Offshore den Nerv der Segler getroffen haben," so der Vorsitzende des DSV-Seesegelausschusses, Dr. Wolfgang Schäfer (Lüneburg). "Die Deutsche Meisterschaft Inshore passt in unser Kieler Woche-Programm", so der Organisationsleiter der Kieler Woche-Seebahnregatten, Eckhard von der Mosel. So wird die Inshore-IDM im Rahmen des Kiels-Cups (Montag, den 21., bis Mittwoch, den 23. Juni) ausgesegelt werden. Geplant sind an die neun Up- and Down-Wettfahrten. Kiel war bereits 1996, 1997, 2000, 2003 und 2008 Austragungsort der Seesegel-IDM.

One Design-Festival - Kiel-Cup Foxtrott

Neben dem Retrolook der Kieler Woche-Seebahn-Veranstaltungen gibt ein völlig neues Angebot an die One-Design-Yachten der Seebahn, die weniger Spaß an den Langstrecken, den Offshore-Regatten, haben.

Gerade kleinere Kielboote wie Melges 24, J-80 und Laser SB3 legen weniger Wert auf einen Start einer Distanzwettfahrt vor Düsternbrook. Diese Zielgruppe bevorzugt kurze Wege zur Race-Area und viele, schnelle Regatten. Und das kann die Kieler Woche 2010 bieten. Im Olympischen Teil (Samstag, den 19., bis Mittwoch, den 23. Juni) ist die Bahn Foxtrott vor Laboe/Wendtorf frei. Diese wird nun den Seebahnen zugeordnet und wendet sich an die Einheitsklassen wie CB66, X-99, X-79, J/80, Melges 24, Streamline, Laser SB3 und Albin Express. Ab 2011 werden dann noch Angebote an die X-35 und an die Farr 30 dazu kommen.

Die X-99 Klasse hat das neue Event gleich zu ihrem Nord-Europacup aufgewertet, und die Streamline hat die Kieler Woche zum Deutschland-Cup erkoren. Andere Klassen haben das Angebot mit hohen Ranglistenfaktoren versehen und in ihren europäischen Circuit integriert.

Kaiserpokal auch für One Design

Neben den drei Siegern in den ORCi-Klassen dürfen erstmals auch die Gewinner der One Design-Klassen um den Kaiserpokal kämpfen. Alle Kiel-Cup-Sieger werden am Mittwoch bei einer Känguru-Regatta gegen einander antreten. Gestartet wird nach einer Berechnung versetzt: zuerst die langsamsten Yachten, zum Schluss die schnellsten. Ziel ist es, dass alle Yachten möglichst zeitnah im Ziel ankommen. Wer zuerst im Ziel ist, hat den Kaiserpokal und damit die Kieler Woche der Seeregatten gewonnen.

Das Wetter kommt jetzt aus Kiel

Nach vielen Jahren der Zusammenarbeit mit Hilger Erdmann (Deutscher Wetterdienst), der im vergangenen Jahr in den Ruhestand gegangen ist, ist ab diesem Jahr der Kieler Dr. Meeno Schrader (WetterWelt) für das Wetter zuständig. Der Segler bringt hervorragende Referenzen mit.

Schrader betreute diverse Nationalmannschaften in Athen und Qingdao, Ellen MacArthur bei ihren Rekordfahrten, das deutsche America's Cup-Team vor Valencia und zahlreiche Großveranstaltungen wie das HSH Blue Race, den Baltic Sprint Cup, die Travemünder Woche, usw. usw. Es fehlte die Kieler Woche. Bis jetzt. Denn dank der Partnerschaft mit der boot Düsseldorf ist die WetterWelt ab sofort für das Wetter bei der Kieler Woche zuständig.


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