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America's Cup live im Fernsehen

America's Cup 2010: Live im Fernsehen

Alinghi 5 beim Training vor Valencia. Ein New Yorker Gericht hat die Kontrahenten endlich aufs Wasser geschickt: Am 8. Februar geht es los, vermutlich drei Rennen und das war's dann. Der America's Cup dürfte damit vorerst tot sein. Bis auf Alinghi, der Cup-Verteidiger ist, wurden sämtliche Mitbewerber aus der ehemals berühmten Regatta geklagt.

Valencia (SP) Nur Hohn und Spott haben viele Medien noch für den 33. America's Cup übrig. Schlagzeilen wie "Seeschlacht der Milliardärs-Yachten" zeigen deutlich, dass für viele Journalisten vom Sportsgeist der ehenals berühmtesten Segel-Regatta nach endlosen Gerichtsstreitereien nicht mehr viel übrig geblieben ist. Die Yachten selbst werden vermutlich nie wieder gesegelt: Ohne Ingenieure lassen sich die Hightech-Geräte nicht steuern.

Am 8., 9. und 10. Februar wird nun vor Valencia gesegelt - vermutlich streiten Ernesto Bertarelli (Alinghi) und Lawrence J. Ellison (BMW Oracle Racing) danach vor Gericht weiter. Die Zuschauer werden zumindest von den Rennen kaum etwas mitbekommen. Selbst wer auf einem Besucherboot dabei ist, wird die Riesenkats nur in weiter Ferne an sich vorbeihuschen sehen.

Immerhin überträgt Eurosport die Rennen live, mehr.

Teampräsident Ernesto Bertarelli lobte sein Team anlässlich einer Pressekonferenz am Freitag: „Was wirklich schön ist, ist die Tatsache, dass ich die letzten zehn Jahre mit den gleichen Leuten segeln durfte, und das war an der ganzen Erfahrung sehr wichtig. Drei Kampagnen mit beinahe der gleichen Gruppe machen jeden Tag interessanter und bereichernder. Die Tatsache, dass das Herz des Teams seit den allerersten Anfängen dasselbe geblieben ist, macht diese America's-Cup-Kampagne so speziell, und ich wäre heute nicht hier ohne alle die Mitglieder des Alinghi-Teams. Ich werde am Steuer stehen, aber ich werde das Steuer mit Loïck Peyron teilen. Keiner von uns beiden könnte seinen Job machen ohne die anderen Jungs an Bord oder das Team an Land.“

Alinghi hat Alinghi 5 designt und gebaut, einen 90-Fuss-Katamaran mit einer Wasserlinienlänge von insgesamt 110 Fuss, mit einem Mast, der 17 Stockwerke hoch ist und auf einer Basis von der Grösse eines Tennisballs ruht. Für den Bau des Bootes waren ungefähr 100 000 Mannstunden nötig und es basiert auf der Mehrrümpfer-Tradition, für welche die Schweiz so bekannt ist.

„Das Design und der Bau von Alinghi 5 waren eine Riesenaufgabe in einer solch kurzen Zeit, und die Jungs vom Design- und Landteam haben wirklich ihr Bestes gegeben, um dieses Boot zu erschaffen. Unser Gegner ist sehr stark: BMW Oracle hat mit James Spithill einen sehr guten Segler und ihr Boot ist ein Gütesiegel für ihr Designteam. Ich spreche für alle von uns im Segelteam, wenn ich sage, dass wir uns freuen auf die Rennen und darauf, den Sport zurück aufs Wasser zu bringen – dorthin, wo er hingehört“, sagte der Teamskipper und vierfache America's-Cup-Sieger Brad Butterworth.

Die Rennen sollen am Montag beginnen, mit einem Warnsignal für das erste Rennen um 10.00, vorausgesetzt, das Wetter spielt mit. Das ganze Team wird zuschauen, wie Designteam-Koordinator Grant Simmer beschreibt: „Wir vom Designteam schauen dem Montag fieberhaft entgegen. Seit beinahe zwei Jahren arbeiten wir an Alinghi 5, und es wird grossartig, sie endlich an der Startlinie zu sehen. Dafür gebührt jedem einzelnen Team-Mitglied grosser Dank.“

Eine letzte Pressekonferenz, bei der beide Streithähne erscheinen sollen, verlief wie eine Sandkasten-Balgerei im Kindergarten. Bei Alinghi liest sich die Pressemeldung so:

"Die vorgesehene Pressekonferenz der Team-Besitzer Ernesto Bertarelli von Alinghi und Lawrence J. Ellison von BMW Oracle Racing hatte schließlich nur einen Teilnehmer, da letzterer die Teilnahme verweigerte. Ellison gab zu Protokoll, er verweigere die Teilnahme, weil der CEO und Skipper seines Teams, Russell Coutts, nicht eingeladen sei.

“Ich kam heute hierher, entschlossen, seine Hand zu schütteln”, sagte Bertarelli. “Ihr alle habt mich gefragt, wie oft ich zu einem Treffen bereit gewesen bin. Jetzt bin ich wieder da und er nicht. Alles andere steht jetzt schon in den Geschichtsbüchern. Wenn sich Larry nach dem Cup mit mir treffen will, um die Zukunft zu besprechen, bin ich gerne dazu bereit.”

Paco Tormo, der Pressechef des 33. America's Cup, erklärte, es liege von Seiten von BMW Oracle Racing ein Missverständnis vor. Er sagte, Coutts sei nie von der Pressekonferenz ausgeschlossen worden.

“Wir sagten nicht, Russell sei nicht willkommen”, sagte Tormo. “Wir sagten, es gebe keine zweite Wahl. Es waren Ernesto Bertarelli und Ellison. Es war eine Pressekonferenz der Besitzer. Eine Pressekonferenz mit Herr Coutts und Herr Bertarelli wäre keine Pressekonferenz der Besitzer gewesen.”

Nachdem er erste Fragen beantwortet hatte, lud Bertarelli Alinghis Teamskipper und Taktiker Brad Butterworth aufs Podium ein, der eine Frage zum Höhenlimit der Wellen von einem Meter beantwortete. Butterworth berief sich dabei auf seine Erfahrung aus einem Meeressicherheits-Seminar des Rennens von Newport nach Bermuda, bei dem die Instruktoren berichten, dass die größte Gefahr bestehe, wenn das Meer unruhig sei.

“Das ist natürlich ein Sicherheitsbedenken”, sagte Butterworth. “Meiner Meinung nach ist ein Meter eine gute Zahl, weil die Welle hoch genug ist, dass man sie ernst nehmen muss, und es ist eine Welle, die immer eine beachtenswerte Größe erreicht. Wenn die Brise stark ist und man 20 oder 30 Knoten macht und dann auf diese läuft, passt man sicher auf.”

Butterworth freut sich auf das auf Montag angesetzte erste Rennen und sagte, dass die Geschwindigkeit der Mehrrümpfer für ein aufregendes Rennen sorgen wird, unabhängig von der Windgeschwindigkeit.

“Die Boote können auch bei schwachen Winden hohe Geschwindigkeiten erreichen und sie schaffen immer die doppelte, zweieinhalbfache oder sogar dreifache Windgeschwindigkeit”, sagte Butterworth. “Es sind grosse Boote, sie sind schwer zu kontrollieren und wenn man auf den Rennkurs kommt, werden wohl beide Teams aufs Gaspedal drücken. Es wird vermutlich ein Kräftemessen der Landcrews, die sicherstellen müssen, dass die Boote in jedem Rennen, das wir bestreiten, zu hundert Prozent bereit sein werden.”

Gerade in Anbetracht der bestehenden Gefahr war Bertarelli voll des Lobes für sein Team. “Wir müssen daran denken, dass dies ein Yachtrennen ist. Diesmal geht es noch mehr um Technologie als zuvor”, sagte Bertarelli. “Persönlich war ich schon immer stolz auf jeden einzelnen, aber jene, die diese Kampagne getragen haben, sind jene, welche die Pläne für das Boot bekommen und es dann gebaut haben. Ein solches Boot zu bauen, verlangt viel mehr, als nur davon zu träumen und es zu entwerfen. Man muss es zusammensetzen und dann von seinen Freunden verlangen, dass sie rausgehen und segeln. Und man hofft, dass alles, was man gemacht hat, sicher ist und nicht kaputtgehen wird. Alinghi 5 funktionierte am Anfang auf dem See sehr gut. Wir haben das Boot seither viel weiter ans Limit getrieben und bis jetzt ist es immer noch ganz. Sie haben gut gearbeitet.”

Infos: www.americascup.com

Alinghi hat zum ersten Rennen abgelegt

Heute Morgen um 06.30 Uhr legte Alinghi 5 ab für das erste Rennen des 33. America's Cup

Valencia (SP) Begleitet von Glockengeläut und dem Jubel von Alinghi-Fans, Freunden und Familien der Teammitglieder legte Alinghi 5, die titelverteidigende Yacht im 33. America's Cup, heute Morgen von der Alinghi-Basis ab auf dem Weg zu Rennen 1 des 33. America's Cup. Dieser Moment wurde lange erwartet.

„Wir haben diesem Moment schon lange entgegengefiebert“, sagte Ernesto Bertarelli, Alinghi-Teampräsident und Hauptsteuermann. „Es ist gut, dass wir endlich segeln können. Die Designer haben mit der Kreation dieses Bootes einen hervorragenden Job gemacht und die Landcrew hat beim Bau ganze Arbeit geleistet. Es ist Zeit, Rennen zu segeln.“
Rennen 1 des 33. America's Cup ist ein 40 Seemeilen langer Luv-Lee-Kurs (20 Seemeilen gegen den Wind, 20 Seemeilen mit dem Wind) und beginnt planmässig um 10.06 Uhr heute Morgen, falls das Wetter mitspielt.

Stimmen von Bord der Alinghi

Nils Frei (SUI), Vorwind-Trimmer

Wie ist die Stimmung im Team heute Morgen?

„Sie ist gut, sehr gut. Wir freuen uns auf das Rennen. Wir haben die letzten paar Wochen gut trainiert und wir sind zuversichtlich, was die Wetterprognosen betrifft. Wir freuen uns.“

Wie wichtig ist dieses Rennen mit BMW Oracle? Was wird das Team daraus lernen?

„Wir werden heute viel lernen, denn wir werden sehen, wie die Boote laufen. Bis jetzt haben wir sie beobachtet und sie uns, aber wir sind nicht hundertprozentig sicher, wie es auf dem Wasser laufen wird. Ich denke, etwa 20 Minuten nach Start werden wir viel mehr wissen – das wird interessant werden.“

Was war der interessanteste Aspekt dieser Kampagne?

„Diese Boote sind so riesig. Sie sind schnell und es ist etwas Neues für alle hier. Wir konnten das Boot stetig weiterentwickeln und wir machen es jeden Tag noch schneller. Das ist Hightech pur und sehr, sehr spannend.“

Murray Jones (NZL), Runner

Rennen 1 um den America's Cup: Wie sieht die Wetterprognose aus und wie wird sie das Segeln beeinflussen?

„Es ist ziemlich viel Brise angekündigt: 5 bis 12 Knoten. Wir werden sehen, was läuft, wenn wir da draussen ankommen. Wind und Wetter wechseln ständig hier in Valencia und es kommt sehr darauf an, wo genau wir sein werden. Wir gehen an den Start und schauen, wie wir zurechtkommen.

Defender vs. Challenger

Alinghi 5, Société Nautique de Genève (SUI) vs. BMW Oracle Racing, Golden Gate Yacht Club (USA)
Alinghi, der Titelverteidiger des America's Cup, hat die blaue Flagge und fährt auf Steuerbordbug in die Startbox.

Wetterprognosen
Wind aus WSW, 5–12 Knoten
Bewölkt
Eventuell Regen
Maximal 12 °C

Crewliste

Bowman: Piet van Nieuwenhuijzen (NED)
Midbow: Curtis Blewett (CAN)
Pitman: Rodney Ardern (NZL)
Trimmer Amwind: Simon Daubney (NZL)
Trimmer Vorwind: Nils Frei (SUI)
Grosssegeltrimmer: Warwick Fleury (NZL)
Traveller: Pierre-Yves Jorand (SUI)
Steuermann: Ernesto Bertarelli (SUI)
Taktiker: Brad Butterworth (NZL)
Runner: Murray Jones (NZL)
Navigator: Juan Vila (ESP)
Floater: Jan Dekker (RSA/FRA)
Floater: Loïck Peyron (FRA)
Vorstart: Peter Evans (NZL)

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