Seefunk/Marifoon in Holland

Niederlande: neue Regeln der Seenotleitstelle

SAR-Helikopter der Niederländischen Küstenwache.

Den Helder (SP) Ab 17. August 2020 gelten in den Niederlanden für die Seenotleitstelle der Küstenwache. Künftig wird bei Wassersportlern zwischen Notfällen und Hilfeleistungen ("pechhulp") unterschieden. Bisher alarmierte die Seenotleitstelle in allen Fällen immer die freiwilligen Retter der KNRM. Nun wird die KNRM von der Seenotleitstelle ("Den Helder Rescue") nur noch bei echten Notfällen eingesetzt. Die Küstenwache (Den Helder Rescue) überlegt gemeinsam mit den betroffenen Skippern, ob bei reinen Hilfeleistungen (z.B. Leine in der Schraube, "motorpech") nicht auch ein Profi-Berger helfen kann. Dazu zählt auch die KNRM. Den kostenpflichtigen Berger (oder die KNRM) muss der Skipper bestellen, Listen der Unternehmen gibt es unter https://www.kustwacht.nl/hulp. Profi-Berger sind kostenpflichtig, die KNRM lebt zu 100 Prozent von Spenden. Via KNRM HELPT App kann man direkt Kontakt mit Küstenwache sowie KNRM aufnehmen - die stehen für reine Hilfeleistungen auch weiter zur Verfügung.

Auf die neue Regelung haben sich Ministerium für Infrastruktur, Bergungsunternehmen, KNRM und Küstenwache geeinigt. Schon seit vielen Jahren versuchen Profi-Berger, von Wassersportlern wegen der horrenden Preise auch "Piraten" genannt, bei Hilfeleistungen mitzumischen.

Ehrenamtliche Retter stehen 24 Stunden bereit

Die "Frans Verkade", ein Seenotrettungsboot der KNRM, ist unterwegs zu einem Einsatz - (c) by yachtfernsehen.com
Die "Frans Verkade", ein Seenotrettungsboot der KNRM, ist unterwegs zu einem Einsatz.

Seenotfälle rufen "Piraten" auf den Plan

Den Helder (SP) Wer als Wassersportler in den Niederlanden in Seenot gerät, darf auf schnelle Hilfe durch die ehrenamtlichen Seenotretter der Koninglijke Nederlandse Reddingsmaatschappij (KNRM) hoffen. Das Pendant zur Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) ist bestens organisiert. Deren Rettungscrews werden von der Seenotleitstelle "Den Helder Rescue" (angesiedelt bei der Küstenwache) mittels Pieper in alarmiert und sind meist kurz darauf beim Havaristen. Die Alarmierung erfolgt grundsätzlich über Kanal 16 beziehungsweise DSC-Kanal 70). Auch die Revierfunkzentralen wie etwa auf auf dem Leuchtturm Brandaris auf Terschelling sind auf den Arbeitskanälen und Blockkanälen (auf dem Wattenmeer zwischen Harlingen und Vlieland/Terschelling muss zwingend "Brandaris" auf Kanal 02 abgehört werden) 24 Stunden hörbereit und informieren die Seenotleitstelle und, wenn nötig, die Schifffahrt in ihrem Bereich.

Ist der Mast unten (und damit meist auch die Antenne), hilft vielleicht noch das Telefon. Die Seenotnummer für die Niederlande lautet 0900 - 0111.

Ähnlich wie bei der DGzRS ist die KNRM ganz modern via Seenot-App "KNRM helpt App" zu erreichen. Sie bietet den Vorteil, dass man vor Fahrtantritt zum Beispiel Route, ETA, Personenzahl an Bord und Angehörige eintragen kann. Beim Alarm sind so wichtige Schiffsdaten sofort bekannt. Auch die Position wird übertragen. Die "KNRM Helpt App" gibt es für iPhone und Smartphone in den jeweiligen Shops.

Die Seenotleitstelle fragt übrigens als Erstes nach der Position (Länge und Breite), Personenzahl an Bord sowie Art und Aussehen des Bootes. Das sollte man parat haben.

Wichtig ist es, nach dem Alarm klaren Kopf zu bewahren: Denn die vielen professionnellen Berger hören Kanal 16 ab und sind außerdem über die Alarmierungen der KNRM via Internet sofort informiert. In den Sommermonaten lauern sie vor den üblichen Untiefen, um schnelle Hilfe anzubieten. Sie melden ihr Eintreffen der Seenotleitstelle: Dann heißt es, auf die (Gratis-) Hilfe der KNRM zu bestehen. Sonst wird der KNRM abgesagt. Wenn nicht wirklich Gefahr für Schiff und Cew besteht, sollte man auf die KNRM warten. Deren Fahrzeuge sind deutlich gekennzeichnet. Die Profi-Berger, die in den Niederlanden gerne als "Piraten" bezeichnet werden, schmücken ihre RIB gerne mit Bezeichnungen wie "SAR" oder irgendwas mit "Redding". Genaues Hinschauen lohnt sich aber, denn für ein simples Abschleppen, zum Beispiel bei Motorstörung, sind schnell etwa 2.000 Euro fällig. Wichtig ist es, keinen "Piraten" an Bord zu lassen und stets die eigene Leine für Schleppen zu nehmen. Sonst wird aus einer Hilfeleistung schnell eine Bergung.

Hintergrund: Seit Jahren versuchen die Profi-Berger in den Niederlanden, an die lukrativen Abschleppaufträge zu kommen und lassen ihre Lobbyisten auf die Politik los. Das aber könnte die Einsatzbereitschaft und vor allem das Engagement der Ehrenamtlichen schwächen, befürchtet man. Vor Ort sollen sich schon heftige Szenen abgespielt haben, wenn die "Piraten" auf die Ehrenamtlichen gestoßen sind - bis hin zum Durchschneiden von Schleppleinen.

Die KNRM wird ausschließlich durch Spenden finanziert. Ab fünf Euro pro Monat ist man dabei und bekommt regelmäßig Tipps zum Thema Sicherheit. Und man darf am jährlichen Reddingbootdag mal mitfahren.

Infos: www.knrm.nl, www.kustwacht.nl.

Seenot-Apps für Wassersportler

Falls das Funkgerät mal ausfällt - was bei Seenotfällen schon mal vorkommen soll: Die KNRM und neuerdings auch die DGzRS empfehlen die Seenot- und Tracking-App Safe Trx, mehr in unseren Yachting-News.

UKW-Funk und Radarfahrt

Unter Radar unterwegs auf dem IJsselmeer. Der Plotter hat Nordausrichtung, das Radar zeigt die Vorausrichtung an.

Grundsätzliches: Auf den niederländischen Gewässern ist es nicht vorgeschrieben, dass Kleinfahrzeuge mit Sprechfunkanlagen ausgerüstet sind. Man darf aber mit Radar - bei guter und geringer Sicht - nur fahren, wenn man eine UKW-Sprechunkanlage, selbstverständlich mit ATIS, an Bord hat.

Radar auf Waddenzee/Wattenmeer und IJsselmeer:

"Radarfahrt" bedeutet rechtlich: Die Sicht ist so schlecht, dass ohne Radar keine Fahrt möglich ist.
"Schlechte Sicht" bedeutet in den Niederlanden: Sichtweite auf Hauptwasserstraßen unter 1.000 Meter, auf allen Gewässern unter 400 Meter.

Sportboote werden generell von Rijkswaterstaat und Wasserschutzpolizei zum Ankern außerhalb des Fahrwasser aufgefordert und auch abkassiert. Da nutzt auch der Hinweis aufs Yachtradar und Plotter etc. gar nichts.

Denn laut Binnenschifffahrtsverordnung sind nur für die Binnenschifffahrt zugelasssene Radaranlagen erlaubt. Außerdem ist neben dem dann zwingenden UKW-Funkgerät (Marifoon) ein Radarpatent nötig.

Ist es nun für Segler und Motorbootfahrer verboten, in den Niederlanden ein Radargerät betreiben? Nein. Es ist sogar ausdrücklich erlaubt, nämlich zu "Ausbildungszwecken": Dafür muss auch ein Patentinhaber nicht an Bord sein.

Auf den großen Gewässern wie IJsselmeer und sowie im Wattenmeer fahren auch viele Seeschiffe - dort geht's auch ohne zugelassenes Binnenschiffsradar. Aber es muss ein Radarpatent vorhanden sein. Das bekommt man übrigens in Wochenendkursen zum Beispiel bei der Kreuzer-Abteilung des Deutschen Segler-Verbandes (DSV).

Video: Marifoon / Seefunk in Holland

So funktioniert der UKW-Seefunk in den Niederlanden.

UKW-Funk in Holland: IJsselmeer, Waddenzee

Die Änderungen bei Seefunkverfahren ab 1. Oktober 2018 sollten auch Alt-Besitzer von Sprechfunkzeugnissen kennen.

Workum (SP) Alles zum nicht immer ganz einfachen Thema Funken und Seefunkverkehr (Kanäle, ATIS, DSC) in den Niederlanden - Ijsselmeer, Wattenmeer (Waddenzee).

Ganz kurz: Wer ein UKW-Seefunkgerät (Marifooon) an Bord hat, ist verpflichtet, die entsprechenden Kanäle abzuhören (uitluisterplicht). IJsselmeer, Wattenmeer (Waddenzee) Randmeren und Delta gelten als so genannte ruime binnenwateren:

Notrufe via Kanal 16 und/oder mit DSC (Kanal 70).

Kanal 16 und 70 (DSC) werden landesweit sowohl im Binnen- als auch im Küstenbereich sowie im Wattenmeer von Den Helder Rescue bzw. Nederlands Coastguard abgehört.


Anrufe der Küstenfunkstation:

Im Notfall "Den Helder Rescue" (entspricht z.B. in Deutschland "Bremen Rescue")
im Normalfall "Nederlands Coastguard"

Anrufkanal für Schiffe untereinander ist aber Kanal 10, der muss auch bei schlechter Sicht abgehört werden (Ausnahme: Blockkanäle).

Achtung: Einige Gebiete, wie beispielsweise in der Waddenzee, sind so genannte Blockgebiete: Dort muss ein vorgeschriebener Kanal abgehört werden. In der Waddenzee Harlingen/Vlieland/Terschelling ist das Kanal 02, Brandaris. Auf diesem Kanal 02 werden dort beispielsweise auch Sportboote von der Wasserschutzpolizei angesprochen.

Auf dem Ijsselmeer empfiehlt es sich, Kanal 01 regelmäßig abzuhören: Der Zentrale Meldeposten Ijsselmeer in Lelystad gibt u.a. regelmäßig Wetterberichte (+00.15 GZ) sowie sofort nach Eingang Wetterwarnungen durch.

"Quasselkanal" in Holland ist UKW-Kanal 77.

ATIS (mit der Begenzung auf 1 Watt Sendeleistung) ist Pflicht für Seefunkgeräte in den Niederlanden - das gilt sowohl für binnen (auch ruime binnenwateren wie IJsselmeer) und Waddenzee.

Leider funzen in den Seefunkgeräten ATIS und DSC nicht gemeinsam, ebensowenig wie Dualwatch beim ATIS-Betrieb - der ist sogar im Binnenschifffahrtsfunk verboten.

Eigentlich bräuchte man mehrere Funkgeräte, wie an Bord der Berufsschifffahrt üblich.

Skipper-Tipp: Ist man nur zu zweit an Bord, empfiehlt es sich eigentlich, das DSC einzuschalten: Dann kann bei MOB der Übriggebliebene per Schnellschuss schon mal Hilfe anfordern - Position wird ja automatisch mitgesendet.

ACHTUNG: Bloß nicht vergessen, beim Anfunken zum Beispiel von Schleusen, wieder auf ATIS umzuschalten: Die Jungs und Mädels im Turm meckern schon mal. Die Wasserschutzpolizei kontrolliert auch und checkt, ob ATIS eingeschaltet ist: Wenn nicht, ist gnadenlos ein fettes Bußgeld fällig, wie Berichte in diversen Segelforen zeigen.

Kauf von UKW-Funkgeräten für Niederlande

UKW-Marine-Handfunkgerät Icom IC-M91D. Der Nachfolger ist das IC-M93D EURO, das weltweit flachste schwimmfähige DSC-Handfunkgerät.

Grundsätzlich: Es gibt keine Ausrüstungspflicht mit UKW-Funkankanlgen auf Sportbooten. Wer aber eine an Bord hat, muss sie einschalten. Auch der Funkschein ist unbedingt nötig (das wird kontrolliert!).

Wer in Deutschland oder sonstwo UKW-Funkgeräte für die Niederlande kauft, etwa, weil die unter deutsche Flagge fahrende Yacht dort ihren Liegeplatz hat und dort auch zumeist bewegt wird, sollte die Kanalauswahl beachten: Denn nach deutschem Recht ist der in Holland so wichtige VHF-Kanal 31 (Yachthäfen) nicht erlaubt. Mittlerweile benötigt man keine zusätzliche Zulassung des UKW-Kanal 31 von der Bundesnetzagentur (gemeinsam mit der Zuteilungsurkunde) beantragen.

Und: Leider gibt es für moderne Handfunkgeräte in Deutschland keine ATIS-Programmierung seitens diverser Lieferanten. Es wird darauf verwiesen, dass solche Geräte in der Binnenschifffahrt verboten seien. Das gilt aber nur für deutsche Yachten im Binnenrevier, in den Niederlanden sind Handfunken - aber eben nur ATIS-Funktion - erlaubt (siehe unten).

Tipp: Bevor man sich über Beamtenseelen bei deutschen Schiffsausrüstern oder Versandhändlern ärgert, lieber gleich in in den Niederlanden kaufen.

Das Freischalten von Geräten oder erneutes Programmieren des MMSI- und ATIS-Codes (etwa nach Verkauf des Bootes) ist oft mit einer Tastenkombination erledigt, mit der man in den sogenannten Händlermodus kommt. Mal im Internet recherchieren oder beim Marine-Service des Vertrauens fragen. Bei neueren Geräten geht das leider nur beim Händler, der das Gerät mittels spezieller Software programmiert: Stecker in die Mikro- oder Ohrhörer-Buchse und los geht's. Eine Sache von wenigen Minuten.

Aber es gibt immer Alternativen: Die deutsche Wasserschutzpolizei sagt dazu: Deutsche Sportboote mit ständigem Liegeplatz in den Niederlanden können auch mit einer niederländischen Funkanlage (inklusive Kanal 31) ausgerüstet werden. Diese Geräte unterliegen dem niederländischen Genehmigungsverfahren, die Abrechnung erfolgt über die Telecom Niederlande.

In den Niederlanden sind (wie in Deutschland) Binnenschifffahrtsfunkgeräte mit ATIS Pflicht. Reine “Seefunkanlagen” sind nicht mit ATIS ausgerüstet. Sofern Kleinfahrzeuge eine Seefunkanlage besitzen, kann diese bei Fahrten in den Niederlanden an Bord bleiben, sofern die deutsche Genehmigung mitgeführt wird. Diese Geräte dürfen dann weder auf dem Rhein noch auf den Binnengewässern benutzt werden. Die ATIS-Daten werden nach jedem Sendevorgang angehängt: Es ist das bekannte Knarzen zum Ende jeder Aussendung.

Der Gebrauch von tragbaren Sprechfunk-Geräten (UKW-Handfunken, UKW-Handsprechfunkgeräte) an Bord von Sportbooten auf den niederländischen Gewässern ist erlaubt. Für den Gebrauch von Handsprechfunkgeräten auf Sportbooten/Segelyachten/Motorbooten gelten die gleichen Bedingungen wie bei fest eingebauten Anlagen, also: Sprechfunkzeugnis, ATIS usw.

Deutsche Yachtbesitzer mit Zuteilungsurkunde bekommen im Gegensatz zur DSC-Kennung leider keine ATIS-Eintragung fürs Handfunkgerät, obwohl sich die meisten Handhunken für beide Verfahren freischalten lassen: In der uralten Verordnung zum Binnenschifffahrtsfunk in Deutschland kommen Handfunkgeräte auf Sportbooten schlicht nicht vor. Damit verbietet sich der Einsatz von mobiles marifoons in den Niederlanden für deutsche Yachten. Es sei denn, man kann den Händler überreden, neben den holländischen Kanälen fir Kanal 31 (Häfen) auch die ATIS-Nummer zu programmieren.

UKW-Funk auf dem IJsselmeer: Welche Kanäle?

Über VHF/UKW-Kanal 1 gibt es vom Zentralen Meldeposten IJsselmeer regelmäßige Revierberichte und Wettervorhersagen sowie - auch nach Eingang - Sturm- und Starkwindwarnungen für Markermeer und IJsselmeer.

Auszug aus den Revierinfos der Sicherheitsinitiative Varen doe je samen.nl zum Thema UKW-Funk / Binnenschifffahrtsfunk / Marifoon auf dem Ijsselmeer:

Het IJsselmeer is een gebied waarin u eigenlijk drie marifoons nodig hebt:

Kanaal 1: Varend met mooi weer buiten de vaargeul is het handig om uit te luisteren op kanaal 1 van de post Lelystad. Op dit
kanaal krijgt u regelmatig de weerberichten en andere informatie die voor het IJsselmeer van belang zijn.

Kanaal 10: Bij slecht zicht is het belangrijk te weten wat de schepen rondom doen. Kanaal 10 is het uitluisterkanaal voor het
binnenwater en alle schepen om u heen luisteren uit en roepen op via kanaal 10.

Kanaal 16: Als het stormt en u onmiddellijk hulp nodig hebt, kun je het beste oproepen via kanaal 16. U hebt dan direct contact
met het kustwachtcentrum.

Übersetzt heißt das etwa so viel wie:

Eigentlich hätte man drei Funkgeräte auf den IJsselmeer nötig.

Auf Kanal 1 gibt der Zentrale Meldeposten IJsselmeer in Lelystad aktuelle Lagemeldungen und Sturmwarnungen bekannt. Jeweils +15 gibt es den UKW-Seewetterbericht mit aktuellen Infos etwa zum Wetter, aktueller Wind in Lelystad, Vorhersagen, Wassertemperatur, Sperrungen, Bauarbeiten und Wetterwarnungen.

Kanal 10 ist der Anrufkanal, der auch bei schlechter Sicht vorgeschrieben ist. Der sollte immer eingeschaltet sein.

Kanal 16 ist der Notrufkanal, der vom Küstenwachzentrum abgehört wird. In Notfällen meldet sich "Den Helder Rescue", sonst "Nederlands Coastguard".

Kanal 67 wird vom MRCC Den Helder Rescue ebenfalls als Notkanal genutzt, wenn 16 überlastet ist.

Kanal 77 ist der Quasselkanal in den Niederlanden

DSC und ATIS auf IJsselmeer und Randmeeren

Zum Thema Seefunk/Marifoon in den Niederlanden und ATIS/DSC auf den ruimen binnenwateren wie IJsselmeer heißt es bei der Nederlands Coastguard bei den FAQ:

" Is het IJsselmeer ook een binnenwater?

Ja, het IJsselmeer valt onder de zg. ruime binnenwateren. (Binnenvaartpolitiereglement (BPR) gebied) Rond het IJsselmeer zijn door de kustwacht een drietal zenders opgesteld voor de kanalen 16, 23, 70 en 83.

Gaat de kustwacht er vanuit dat deze kanalen op het IJsselmeer en zelfs de randmeren gebruikt worden?

Ja, op alle ruime binnenwateren zoals IJsselmeer, Waddenzee en de Zeeuwse- en Zuid Hollandse stromen heeft de Kustwacht DSC en telefoniedekking gelijk aan het GMDSS A1 gebied.

Het valt op dat alle combi-marifoons (zeevaart en binnenvaart) die te koop zijn nooit DSC en ATIS tegelijk actief kunnen hebben. Is dit het gevolg van regelgeving? Zijn dit echt alle combi-marifoons?

Deze invulling door de fabrikant is voor NL niet correct. De Basel overeenkomst zegt hierover:
1) DSC usage is not allowed on Inland Waterways
2) In de border area between Maritime Area and Inland Waterways Area DSC may be used. The areas will be defined by national regulations and shall be published in the Regional Part of the Guide.

Is het gebruik van een combi-marifoon in de zeevaartstand toegestaan, ook wanneer in dit geval geen Atiscode wordt uitgezonden?
Nee, binnen BPR gebied moet deze altijd in de binnenvaart mode (Basel) werken dus met automatische vermogensreductie en ATIS. Alleen buiten BPR gebied en met minimaal Marcom B mag de zeevaart mode gebruikt worden."

Infos: www.kustwacht.nl.

DSC erlaubt auf IJsselmeer, Waddenzee und Delta

Hier noch mal im Klartext:

Der digitale Selektivruf aus dem Seefunkbereich (DSC) ist im Binnenfunk nicht erlaubt - mit Ausnahme von Mischgebieten wie IJsselmeer, Waddenzee, Ooster- und Westerschelde. Auszug aus der "Regionalen Vereinbarung über den Binnenschifffahrtsfunk" v. 18.09.2007:

"Der digitaler Selektivruf ist nicht erlaubt auf den Binnenschifffahrtsstraβen, außer auf den großen Binnenschifffahrtsstraßen der Niederlande (die Waddenzee, das IJsselmeer und die Ooster- und die Westerschelde), die in der Verantwortlichkeit der niederländischen Küstenwachen liegen. Der digitaler Selektivruf ist auf diesen Schifffahrtsstraßen auf freiwilliger Grundlage erlaubt."

UKW/VHF-Handfunkgeräte in Holland erlaubt

Die Nutzung tragbarer UKW/VHF-Handfunkgeräte ist in Holland sind seit einigen Jahren offiziell erlaubt. Diese müssen allerdings, wie die fest installierten Geräte, mit ATIS versehen sein.

Das Leistungsvermögen der UKW-Handfunkgeräte darf sechs Watt nicht überschreiten und muss auf ein Watt herunterschaltbar sein. Die Teichweite eines tragbaren Funkgerätes beträgt höchstens fünf bis zehn Seemeilen.

Zum Thema UKW-VHF-Handfunken heißt es in einer Broschüre der niederländischen Polizei für deutsche Wassersportler (Wassersportführer 2012 - Was haben deutsche Wassersportler bei der Einreise in die Niederlande zu beachten) u.a.:

"Die Benützung von tragbaren Sprechfunk-Geräten an Bord von Sportbooten auf den niederländischen Gewässern ist erlaubt. Für die Benützung gelten die gleichen Bedingungen wie bei fest eingebauten Anlagen, also: Sprechfunkzeugnis, ATIS usw. Auf den niederländischen Gewässern ist es nicht vorgeschrieben, dass Kleinfahrzeuge mit Sprechfunkanlagen ausgerüstet sind. Man darf aber mit Radar - bei guter und geringer Sicht - nur fahren, wenn man eine Sprechfunkanlage, selbstverständlich mit ATIS, an Bord hat."

Infos: www.agentschap-telecom.nl
oder Telefon (00 31) 5 05 87 74 44.

Achtung: Die Verwendung von UKW-Handfunken ist in Deutschland auf den Verkehrskreis Funkverkehr an Bord beziehungsweise auf die Kanäle 15 und/oder 17 beschränkt - und diese Verkehrskreise (Binnenfunk) sind auf Sportbooten verboten. Lediglich in den Niederlanden und der Schweiz dürfen auf Sportbooten tragbare VHF-Funkanlagen für alle Verkehrskreise verwendet werden. Alle Handfunkgeräte müssen im Binnenbereich ATIS haben.

UKW/VHF-Funkgerät für Holland-Einsatz kaufen

Wer als deutscher Skipper in Deutschland oder sonstwo UKW-Funkgeräte für die Niederlande kauft, etwa, weil die unter deutsche Flagge fahrende Yacht dort ihren Liegeplatz hat und dort auch zumeist bewegt wird, sollte die Kanalauswahl beachten: Denn nach deutschem Recht ist der in Holland so wichtige VHF-Kanal 31, über den fast alle holländischen Yachthäfen zu erreichen sind, auf deutschen Booten nicht erlaubt. Trotzdem sollte man den Kanal 31 vom Händler programmieren lassen: Eine Erlaubnis der Bundesnetzagentur, also ein Eintrag in die Zuteilungsurkunde, ist nicht mehr nötig.

Leider gibt es für moderne Handfunkgeräte in Deutschland keine ATIS-Programmierung seitens diverser Lieferanten. Es wird darauf verwiesen, dass solche Geräte in der Binnenschifffahrt verboten seien. Tipp: Bevor man sich über Beamtenseelen bei deutschen Schiffsausrüstern oder Versandhändlern ärgert, lieber gleich in den Niederlanden kaufen.

Es geht hier schließlich um die Sicherheit auf See.

Das Freischalten von Geräten oder erneutes Programmieren des MMSI- und ATIS-Codes (etwa nach Verkauf des Bootes) ist bei neueren Geräten leider nur über eine Händler-Software möglich: Der Händler stöpselt (wie bei ICOM-Geräten) ein Kabel in die Mikro-/Ohrhörerbuchse ein und programmiert via PC. Ältere Geräte lassen sich mit einer speziellen Tastenkombination wieder freischalten. Einfach mal googlen.


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