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Gegen Bewuchs: Haifischhaut fürs Unterwasserschiff

Haifische brauchen kein Anti-Fouling

Haifischhaut von Vosschmemie soll den Algen- und Muschelbewuchs am Bootsrumpf verhindern.

Haifischhaut fürs Unterwasserschiff

Künstliche Haifischhaut von Vosschemie verhindert Bewuchs

Düsseldorf (SP) Endlich ist es nach Angaben von Vosschemie gelungen, ein Bewachsen von ständig im Wasser liegenden Booten und Yachten zu verhindern, ohne dass die Umwelt dadurch negativ beeinträchtigt wird. Die Lösung des Problems lautet: künstliche Haifischhaut. Zu sehen auf der boot in Düsseldorf, Halle 11/Stand F60.

Der Bewuchs der unter Wasser liegenden Boots- und Schiffsrümpfe ist ein Problem der Berufs- und Sportbootschifffahrt, dem bisher mit giftiger Antifoulingfarbe begegnet wurde. Das ist wichtig, denn der Bewuchs stört die Hydrodynamik empfindlich. Bewachsene Rümpfe werden dadurch langsamer, verbrauchen mehr Energie für das Vorankommen und die teilweise aggressiven Muscheln können die Außenhaut sogar beschädigen. Allerdings weiß man schon lange, dass die Gifte der Antifoulings Bestandteile der Nahrungskette werden, an dessen Ende auch der Fisch verzehrende Mensch steht. Seit 2008 gibt es deshalb ein Verbot des toxischen Tributylzinns (TBT) für die Berufsschifffahrt. Die Sportbooteigner dürfen schon länger keine TBT-haltigen Farben nutzen. Die Industrie ist seitdem auf der Suche nach einer wirksamen Alternative.

Aus der Bionik, der Wissenschaft der Entschlüsselung von Naturstrukturen und ihrer Umsetzung in die Technik, ist der Anstoß und die Umsetzung für einen giftfreien Bewuchsschutz gekommen. Wissenschaft und Wirtschaft haben bei diesem Projekt gemeinsam ein Produkt entwickelt, das sowohl den Bedürfnissen der Bootseigner als auch denen des Umweltschutzes gerecht wird. Das Bionik-Forschungslabor der Hochschule Bremen ist der Wirkungsweise der unbewachsenen Haut des Raubfisches auf die Spur gekommen und hat mit dem Uetersener Chemieunternehmen Vosschemie eine künstliche Haifischhaut entwickelt, die dort auch produziert wird. Künstliche Haihaut gibt es dann in Dosen, und sie wird, ohne die Natur zu schädigen, verhindern, dass sich Bewuchs auf dem Unterwasserschiff bildet.

Und so funktioniert der Bewuchsschutz der Haifischhaut in der Natur: Kleine, bewegliche, zahnähnliche Plättchen (Dentikel), verschieben sich ständig und sorgen so dafür, dass weder Algen noch Muscheln Halt finden können. Dabei hilft auch eine besondere Struktur der Plättchen, auf der sich auch ohne Bewegung durch die Wasserströmung nur schwer etwas festsetzen kann.

Aber die Haihaut kann noch mehr: Bereits in den 1980er Jahren hatten Forscher herausgefunden, dass die Haut des Raubfisches hervorragende hydrodynamische Eigenschaften aufweist. So siegte beispielsweise der US-Skipper Dennis Connor beim America’s Cup 1987 mit der Yacht „Stars and Strips“ auch, weil die Außenhaut seiner Rennyacht mit den der Haihaut nachempfundenen Mikro­rillen versehen war. Auch die künstliche Haifischhaut von Vosschemie weist im Vergleich zu glatten Oberflächen einen geringeren hydrodynamischen Widerstand auf. Das kann für die Zukunft bedeuten: Segelyachten werden schneller, Motorboote verbrauchen weniger Treibstoff.

Langzeittests mit der neuen, giftfreien Unterwasserfarbe von Vosschemie auf Schiffsrümpfen in der Nordsee und im Mittelmeer waren erfolgreich. Dabei stellte sich heraus, dass die künstliche Haifischhaut sehr viel haltbarer als herkömmliche Antifoulinganstriche ist. Folgeanstriche sind seltener nötig. Allerdings ist beim Slippen von Yachten mit künstlicher Haihaut Vorsicht geboten, wenn Gurte genutzt werden. Scheuernde Gurte könnten die „frische“ Haihaut beschädigen.

Über Vosschemie und Yachtcare

Die VOSSCHEMIE GmbH in Uetersen bei Hamburg ist seit über 50 Jahren Hersteller von innovativen Werkstoffen auf dem Gebiet der kalthärtenden Kunststoffe und kompetenter Handelspartner für Industrie, Handwerk und Fachhandel.

Hohe Qualität, leichte Verarbeitung und der faire Umgang sind die Schlüssel zu diesem Erfolg, der das Unternehmen vom einstigen Ein-Mann-Betrieb zu einer Firma mit heute 200 Mitabeitern wachsen ließ. Heute ist VOSSCHEMIE nicht nur Europas führender Hersteller hochwertigster Polyester Spachtelmassen, sondern verfügt über ein mehr als 1500 Qualitätsartikel umfassendes Lieferprogramm, das weltweit erfolgreich vermarktet wird.

Ständige eigene Forschung, Weiter- und Neuentwicklung, aber auch der permanente Dialog mit den Partnern im Handelsgeschäft versetzen die Vosschemie in die Lage, wechselnde Erfordernisse der verschiedenen Märkte zu erkennen und zu erfüllen.

Im Jahre 2001 wurde das ursprüngliche Produkt-Sortiment für die Bootsreparatur und -instandhaltung unter dem Markennamen YACHTCARE vereint, und bietet seitdem mit Unterstützung des Internet-Portals www.yachtcare.de umfassende Informationen zu den Produkten für die Verarbeitung am Boot. Als Ergänzung zum eigenen Sortiment arbeitet VOSSCHEMIE mit namhaften Herstellern aus aller Welt zusammen, um das Angebot zu komplettieren. Im Bereich Yachtfarben werden seit vielen Jahren die Lacke, Grundierungen und Antifoulings des dänischen Herstellers HEMPEL vertrieben.

Infos: www.haifischhaut.de.


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