Mastbruch: Seenot-App alarmiert DGzRS
Biskaya: Ehemann über Bord nach Mastbruch
Soulac-sur-Mer, Gironde/Bremen (SP) Ein deutscher Segler ist am Donnerstag, 29. November 2018, nach dem nächtlichen Mastbruch auf seiner Segelyacht in der Biskaya südlich von La Rochelle vor Soulac-sur-Meer an der Gironde-Mümdung über Bord gegangen und ums Leben gekommen. Seine Ehefrau konnte gerettet werden. Bei der Rettungsaktion wurden drei Seenotretter der französischen Seenotrettungsgesellschaft SNSM (Societé Nationale de Sauvetage en Mer) über Bord gespült, konnten aber gerettet werden. Das teilte die Seenoleitstelle der DGzRS in Bremen mit. Die Ehefrau hatte gegen 23 Uhr den Alarm mit der App Safe Trx der DGzRS ausgelöst - das Funkgerät war mit dem Mastbruch unbrauchbar geworden. Nach Angaben der Préfecture maritime de l'Atlantique lautet der Name der Segelyacht "Momo". Das Ehepaar soll aus Hannover stammen.
Von Bremen aus wurden mehrere französische Rettungsteams in Gang gesetzt. Am rund zweistündigen Einsatz beteiligt waren in der Nacht zum Freitag zwei zivile Rettungshubschrauber, ein Hubschrauber der französischen Armee, zwei Einheiten der SNSM sowie zwei Seenotrettungskreuzer. Es herrschten Windstärke 5 Bft und eine schwere See (5).
Kurz nach 23 Uhr hatte die Seglerin die SEENOTLEITUNG BREMEN der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) alarmiert. Ihr Mann war in schwerem Wetter von ihrer zehn Meter langen Segelyacht über Bord gestürzt. Sie selbst war verletzt. Die SEENOTLEITUNG BREMEN alarmierte sofort MRCC Etel (Seenotleitung) in Frankreich.
Zwei zivile Rettungshubschrauber der Securité Civile, ein Hubschrauber der französischen Armée de l'Air (Luftwaffe) und zwei Einheiten der SNSM wurden alarmiert. Die ebenfalls alarmierten Seenotrettungskreuzer „Sieur de Mons“ (Station Royan) und „Madeleine Dassault“ (Station Le Verdon-sur-Mer) gerieten bei starkem Westwind und ablaufenden Wasser vor der Mündung des Flußes La Gironde in so schweren Seegang, dass von einem der beiden Schiffe drei Besatzungsmitglieder über Bord gewaschen wurden. Zwei konnten von der eigenen Besatzung gerettet werden, ein weiterer wurde von einem Hubschrauber aufgenommen.
Einer der Hubschrauber rettete die Seglerin etwa zwölf Seemeilen (circa 22 Kilometer) westlich der Küste von der Yacht, die in schwerem Wetter den Mast verloren hatte. Der Armee-Hubschrauber vom Typ „Caracal“ fand den Segler, der trotz angelegter Rettungsweste nur noch tot geborgen werden konnte. Ein Taucher wurde zu ihm heruntergelassen und mit ihm wieder aufgewinscht. An Bord des Hubschraubers konnte ein Militärarzt nur noch den Tod des Seglers feststellen.
Das Funkgerät der Yacht war nach der Havarie nicht mehr funktionstüchtig. Die Frau hatte die SEENOTLEITUNG BREMEN über die Sicherheitsapp SafeTrx der DGzRS angerufen. Dies war nur möglich, da sie sich in einem Bereich befand, in dem das Mobiltelefon Netzabdeckung hatte. Mit dem Anruf wurde automatisch ihre Position mit persönlichen Daten an die SEENOTLEITUNG übertragen.
Die Seglerin wurde ins Krankenhaus Hôpital d’Instruction des Armées (HIA) Robert Picqué in Bordeaux geflogen. Die Yacht musste aufgegeben werden, wurde nach Angaben von MRCC Etel aber zwischenzeitlich treibend gefunden.
Mehr über die Safe trx-App der DGzRS.
Mehr über ein empfohlenes UKW-Handfunkgerät mit DSC und Seenot-Taste.