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Exklusiv

Traum-Urlaub auf einem Windjammer

Traumurlaub auf einem echten Windjammer: Seit über 30 Jahren können Segelenthusiasten und Erholungssuchende auf dem Windjammer SEA CLOUD zu den schönsten Zielen in Europa, Mittelamerika und den kleinen Antillen reisen. Nun wird die nostalgische Segelyacht in Bremerhaven (MWB-Werft) an die neuen Solas-Standards angepasst und restauriert. In neuer Frische wird die SEA CLOUD im Mai 2011 zum ersten Mal seit 33 Jahren wieder nach Hamburg kommen und dort ihren 80. Geburtstag feiern. Nach der Teilnahme am Hamburger Hafengeburtstag (6.-8. Mai 2011) bietet die SEA CLOUD ihren Gästen eine auf lange Sicht einmalige Gelegenheit einer Segelreise vor der Haustür und wird zu zwei Schnupperreisen im Norden Deutschlands aufbrechen: Vom 09.-13. Mai 2011 geht es ab Hamburg über Sylt zurück nach Hamburg und vom 13.-16. Mai 2011 ab Hamburg über Sylt nach Bremerhaven.

Video: Segeln mit der Sea Cloud II

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Luxus-Kat Necker Belle: ein U-Boot als Beiboot

Tauchgang mit dem U-Boot Necker Nymph: Das mit einem offenen Cockpit ausgestattete Flügel-U-Boot kann bis zu einer Tiefe von maximal 30 Metern vordringen und erreicht dabei eine Höchstgeschwindigkeit von sechs Knoten.

32-Meter-Luxus-Kat mit eigenem U-Boot

Necker Belle: ein 32-Meter-Segelkatamaran der Luxusklasse.

Segeln und U-Boot fahren in der Karibik mit Sir Richard Bransons luxuriösem 32-Meter-Katamaran Necker Belle

Düsseldorf (SP) Sieben Tage durch die kristallklaren Gewässer der Karibik kreuzen und sich dabei von einer siebenköpfigen Crew verwöhnen lassen: Für einen Luxustörn an Bord des bis zu 20 Knoten schnellen Katamarans Necker Belle brauchen die Gäste nichts weiter zu tun als rechtzeitig vor Reiseantritt Wünsche zu äußern. Sollen die Bahamas oder Barbados das Ziel sein? Da die Necker Belle von Sir Richard Branson saisonbedingt wieder in der Karibik unterwegs ist, würde sich auch eine Exkursion durch die Inselwelt der British Virgin Islands anbieten. In diesem paradiesischen Archipel liegt auch Bransons Privatinsel Necker Island, die exklusiv gemietet werden kann. Nicht minder reizvoll: ein Trip, der von Antigua über Guadeloupe, die Iles des Saints, Dominica und Martinique nach St. Lucia und St. Vincent führt. Den Variationsmöglichkeiten sind kaum Grenzen gesetzt, zumal die Entfernung zwischen den einzelnen Inseln meist nicht mehr als 40 Seemeilen beträgt.

Sportlich Ambitionierte können während des Segeltörns Wasserski fahren, die Welt der Korallenriffe schnorchelnd erkunden oder auf Tauchexkursion gehen. Absolutes Highlight ist jedoch ein Tauchgang an Bord der eigens für die Necker Belle konzipierten Necker Nymph. Das mit einem offenen Cockpit ausgestattete Flügel-U-Boot kann bis zu einer Tiefe von maximal 30 Metern vordringen und erreicht dabei eine Höchstgeschwindigkeit von sechs Knoten.

Die Necker Belle, die zu den größten und schnellsten Multihull-Karbon-Yachten ihrer Art gehört, bietet Platz für maximal acht Gäste und kann wochenweise exklusiv gechartert werden. Der Preis für einen Karibik-Törn in der Wintersaison 2010/2011 liegt bei 100 000 US-Dollar inklusive der Kosten für die siebenköpfige Crew. Zusätzlich entrichtet werden muss eine sogenannte Advance Provisioning Allowance (APA), die 25 Prozent der gesamten Charter-Gebühr beträgt. Diese Summe deckt betriebliche Ausgaben ab, unter anderem für Nahrungsmittel und Getränke, Sprit, Wasser und Strom, Hafen- und Anlegegebühren.

Infos: www.virginlimitededition.com/neckerbelle

Luxus pur unter weißen Segeln

Bremen (SP) Jürgen Logemann aus Bremen ist seit 25 Jahren der deutsche Spezialist für die Vercharterung von Segel- und Motoryachten mit Skipper/Crew. Die beiden größten Segelyachten im Programm sind derzeit die Mirabella V (75 Meter) und die Maltese Falcon (88 Meter).

Die Mirabella V, größte Segel-Slup der Welt, trägt am Wind ca. 2.700 qm Segelfläche am 90 m hohen Carbon-Mast, verfügt über sechs großzügige Kabinen für zwölf Gäste, einen Jacuzzi für 20 Personen auf dem Vordeck und einen Weinkeller mit 600 edlen Flaschen. Die Betreung erfolgt durch eine internationale, professionelle 15-köpfige Crew. Der Charterpreis beträgt 335.000 US$ pro Woche zzgl. Verpflegung und Bordnebenkosten.

Die Maltese Falcon, trägt als erste Yacht ein Dyna Rigg mit 2.396 qm Fläche an ihren 3 Masten. Auch sie bietet zwölf Gästen in luxuriösen 6 Kabinen einen Aufenthalt im 5-Sterne-Komfort und werden dabei von einer 18-köpfigen Crew betreut. Der Charterpreis beträgt 335.000 Euro
pro Woche zzgl. Verpflegung und Bordnebenkosten.

Neueste Segelyacht im Angebot ist die Kairos, ein unterniederländischer Flagge laufender Schoner 6-köpfiger Crew mit Platz für 18 Gäste in neun Kabinen. Auf dem geräumigen Achterdeck können alle Gäste gemeinsam dinieren. Der Charterpreis beträgt ab 29.000 Euro pro Woche zzgl. Verpflegung und Bordnebenkosten.

Derartige Superlative gab es noch nicht, als der Reederei-Kaufmann und Lehrer Jürgen Logemann vor 25 Jahren ins Yachtcharter-Business einstieg. Damals galten schon 15 Meter Länge als gewaltig, an Bord derer er außerdem rund um die deutsche Hochsee-Insel Helgoland Segler und Skipper für das Hochseesegeln fit machte. Seine Anfangs-Wurzeln vernachlässigt Logemann trotz der Superlative nicht. Noch immer arrangiert er für jeweils fünf Gäste auf Segelyachten um die 15 Meter Länge (hauptsächlich der Marke Swan), Ausbildungs- und Hochseesegeltörns mit sachkundigem Skipper auf Nord- und Ostsee, auf dem Nordatlantik bis hinauf in den hohen Norden nach Spitzbergen, nach Island, oder den norwegischen Lofoten, aber auch im gesamten Mittelmeerraum. Die bekanntesten Törns von Logemann Yachting sind die Schwerwetter-Törns, durchgeführt im Frühjahr und Herbst auf der rauen Nordsee ausschließlich mit Swan’s.

Das Charteryachten-Portfolio von Logemann Yachting umfasst Segel- und Motoryachten von 15 bis 88 m Länge und – bislang weltweit einmalig – Segeltörns unter einem bestimmten Thema mit begleiteten Landausflügen, beispielsweise mit Geologen bei Besuch von vulkanischen Inseln (z.B. Stromboli), Biologen bei einem Törn mit Whale-watching, Archäologen für Geschichtsinteressierte, etc.
Infos: info@logemann-yachting.de

Urlaub auf einer Luxusyacht

Die Schweizer Firma Yachtdestination bietet Kabinencharter auf Luxusyachten an - wie hier auf den Malediven.

Kabinen chartern auf Luxusyachten

Widnau/CH (SP) Den Traum vom Cruising auf einer Luxus-Yacht will das Unternehmen Yacht Destination AG aus der Schweiz erfüllen: Es bietet die Buchung einer Luxuskabine auf exklusiven Motoryachten an. Im Angebot sind verschiedene Reviere: Kroatien, Sardinien, Dubai, Balearen, Montenegro und die Malediven mit abwechslungsreichen Touren und kulinarischen Köstlichkeiten direkt an Bord. Die Gäste verbringen ihren Urlaub auf der jeweiligen Yacht, mit eigenen Köchen und Servicepersonal.

Marketingleiterin Petra Klein: "Wir möchten, dass sich unsere Gäste wie Eigner einer Luxusyacht fühlen und unvergessliche Tage erleben, die man normalerweise nur aus dem Fernsehen oder Hochglanzmagazinen kennt. Unser Ziel ist es, das Gefühl einer Luxusyacht für jedermann bezahlbar zu machen, denn die Charterkosten einer Yacht aus unserem Programm wären für den Einzelnen Gast in den meisten Fällen unbezahlbar. Und so verbringt man seinen Urlaub unter Freunden und das zu einem Bruchteil der normalen Charterkosten."

Die Yachtreisen der Yacht Destination AG können mittlerweile über viele gute Reisebüros gebucht werden, darunter in sämtlichen Agenturen von DER und Atlasreisen.

Die Yacht Destination AG veranstaltet mit OTTO eine über 3 Monate dauernde Gewinnpielkampagne, bei der man verschiedene Yachtreisen nach Sardinien, Korsika und auf die Malediven gewinnen kann.

Hier geht's zum Video.

Infos: www.yachtdestination.com.

SeaDream Yacht Club

Die Luxus-Yachten von SeaDream Yacht Club kreuzen in der Karibik, imm Mittelmeer und im Schwarzen Meer. Eine etwa 90-köpfige Crew kümmert sich um 110 Passagiere. An Bord der beiden über 100 Meter langen Luxus-Kreuzfahrtschiffe, unter anderem: Casino, SPA-Bereich, Piano-Bar, Pool, Whirlpool, Golf-Simulator, Fitness-Center, Sauna, Bibliothek.

Info: seadreamyachtclub.com

Star Clippers - Romantik und Luxus

Star Clipper & Star Flyer sind traditionelle Windjammer, aber gleichzeitig moderne Kreuzfahrtschiffe. Star Clipper und Star Flyer sind beide 115 Meter lang und beherbergen jeweils gerade 170 Gäste in privater Atmosphäre.
Info: star-clippers.de.

Auf Meeren und Flüssen: Sea Cloud Cruises

Ob auf dem legendären Windjammer SEA CLOUD und ihrer modernen Schwester SEA CLOUD II oder auf den Flussyachten RIVER CLOUD und RIVER CLOUD II: An Bord der Schiffe von SEA CLOUD CRUISES werde individuelles Reisen auf höchstem Niveau geboten, verspricht die Werbung.

Luxus-Urlaub auf der Sea Cloud

Die Sea Cloud unter vollen Segeln - ein Bild aus alten Tagen.

Sea Cloud: Segeln auf geschichtsträchtigen Planken

Bereits wieder mit schneeweißem Rumpf, aber noch ohne ihre vier Masten ging die SEA CLOUD 1946 als Luxusyacht auf Große Fahrt.

Die Geschichte der Sea Cloud

Die Vita der SEA CLOUD liest sich spannender als mancher Roman. 1931 wurde sie im Auftrag eines Wall Street Brokers in Kiel erbaut. Und seine Frau – Lady Marjorie Post – war es, die den Charakter der SEA CLOUD prägte. Nach dem Verkauf des Großseglers 1955 gab es dann manch dunkles Kapitel in der Entwicklungsgeschichte der einstmals mondänen Privatyacht – bis sie 1978 von einer Gruppe Hamburger Reeder und Kaufleute entdeckt und zu neuem Leben erweckt wurde.

Die heutige SEA CLOUD wurde 1931 nach Plänen des renommierten amerikanischen Konstruktionsbüros Gibbs & Cox auf der Germania Werft in Kiel erbaut. Nach ihrem Stapellauf in der letzten Aprilwoche wurde die damals größte private Segelyacht der Welt auf den Namen HUSSAR getauft.

In Auftrag gegeben hatte den letzten Neubau einer Viermastbark einer der reichsten Geschäftsleute der Wall Street, Edward Francis Hutton. Seine Ehefrau, Marjorie Merriweather Post, Erbin eines riesigen Vermögens und selbst erfolgreiche Geschäftsfrau, richtete die Luxusyacht mit dem damals noch schwarzen Rumpf ganz nach ihrem Geschmack ein.

Mindestens zwei Jahre widmete sie sich fast ausschließlich dieser Aufgabe. Sie mietete sich dazu ein riesiges Lagerhaus in Brooklyn, machte einen Aufriss der Schiffsinnenräume im Originalmaßstab und baute dort die liebevoll ausgesuchten Antiquitäten so auf, wie diese später in ihrer eigenen und den sechs übrigen Luxuskabinen stehen sollten. Kein Wunder also, dass die Ausstattung der Yacht später genau ihren Vorstellungen entsprach – und die Gäste an Bord aufgrund ihres ganz individuellen Stils bis heute begeistert. Die HUSSAR war zu einem einzigen Zweck gebaut worden: Die Huttons standesgemäß überall dorthin zu bringen, wo sie ihre Anwesenheit aus Gründen der Repräsentation, des Geschäftsinteresses oder einfach aus Spaß an Reisen und Abenteuern für wünschenswert hielten. Mindestens neun Monate im Jahr verbrachte die HUSSAR auf See – und die Huttons steuerten so exotische Ziele wie die Galapagos-Inseln oder Hawaii an.

Doch das süße Leben unter weißen Segeln wurde schon bald überschattet: Die Ehe von Lady Marjorie und Ed Hutton geriet in eine Krise – und im August 1935 ließ sich das Paar scheiden.

Einen Tag nach der Scheidung überschrieb Ed Hutton die HUSSAR auf den Namen seiner Exfrau, die das Schiff über alles liebte. Als eine Art Schlussstrich unter ihrer zweiten missglückten Ehe ließ Marjorie die Yacht unter einem neuen Namen registrieren: Aus der HUSSAR wurde die SEA CLOUD. Nach der schmerzlichen Trennung von ihrem Mann fand Lady Marjorie schnell Trost bei ihrem alten Freund Joseph E. Davies. Er war ein erfolgreicher Anwalt und nach dem ersten Weltkrieg bei den Friedensverhandlungen in Versailles einer der Wirtschaftsberater von Präsident Wilson gewesen.

Die Hochzeit mit Mister Davies am 15. Dezember 1935 gab Marjories Leben eine neue Richtung: Fortan bewegte sich die attraktive Frau nicht nur in den Kreisen der Wirtschaftsmagnaten, sondern in der Welt der Politik und Diplomatie. Anfang 1937 übernahm Davies das Amt des amerikanischen Botschafters in Moskau. Die SEA CLOUD wurde nun als schwimmender (und abhörsicherer) Diplomatenpalast nach Leningrad beordert – und die gesellschaftlichen Verpflichtungen, für die die SEA CLOUD herhalten musste, nahmen noch einmal deutlich zu.

Marjorie verstand es glänzend, Kontakte zur diplomatischen Szene zu knüpfen. Die Sowjet-Prominenz nahm ihre Einladungen gern zum Anlass, das westliche Luxusleben näher zu studieren. Und auch eine Reihe gekrönter Häupter waren zu jener Zeit zu Gast auf der SEA CLOUD, darunter Königin Elisabeth von Belgien.

Mit der Zeit jedoch wurden die von Leningrad aus gestarteten Reisen zunehmend bedrohlicher, da die Zahl der Kriegsschiffe in den östlichen Gewässern rapide anstieg. Eine ins Schwarze Meer geplante Fahrt wurde abgesagt, weil dort bereits feindliche U-Boote auf Station gegangen sein sollten. Im Juni 1938 nahm die SEA CLOUD Abschied von der UdSSR und segelte nach Istanbul.

Die meisten Gäste an Bord der SEA CLOUD gehen achtlos an der kleinen, weißen Tafel mit den fünf Messing-Winkeln vorüber, die an der Stirnseite des Ruderhauses unterhalb der Brücke verschraubt ist. Nur die wenigsten wissen: Jeder Winkel steht für ein halbes Jahr aktiven Kriegsdienst für die USA.

Die patriotische Tat der Lady Marjorie und ihres dritten Ehemannes Joe Davies wird vielfach als heroisches Opfer bezeichnet: Anstelle eines Sohnes hätte die SEA CLOUD in den Zweiten Weltkrieg ziehen sollen. Doch tatsächlich hatte das Ehepaar noch kurz vor Kriegseintritt der USA versucht, sein Schiff zu verkaufen. Zu diesem Zeitpunkt war der Markt für derartige Luxusgüter jedoch schon zusammengebrochen.

Einsatz im Zweiten Weltkrieg

Die Vereinigten Staaten wurden Ende 1941 durch den Überfall der Japaner auf Pearl Harbour in den Zweiten Weltkrieg hineingezogen. Und schon kurz darauf begann die Navy, Privatyachten für die Verstärkung der Flotte zu akquirieren und für die U-Boot-Jagd, für Patrouillenfahrten und für die Wetterbeobachtung auszurüsten.

Präsident Franklin D. Roosevelt, der mit dem Diplomaten Davies eng befreundet war, hatte den "Kriegsdienst" der SEA CLOUD zunächst mit der Begründung abgelehnt, die Yacht sei viel zu schön für einen solchen Einsatz. Aber 1942 konnten sich auch die USA ästhetische Kategorien dieser Art nicht mehr leisten. Für die symbolische Charter von einem Dollar übernahm die Coast Guard die SEA CLOUD, demontierte die Masten und den Bugspriet und ließ das Schiff grau anstreichen.

Von der imposanten Millionärsyacht war nicht mehr viel übrig geblieben. Ausgerüstet mit Geschützen und Anti-U-Boot-Waffen kreuzte sie nun unter dem Namen IX-99 im Seegebiet um die Azoren und südlich Grönlands. Als schwimmende Wetterstation funkte das Schiff alle vier Stunden aktuelle Daten nach Arlington/Virgina.

Während alle anderen Yachteigner ihre Schiffe im Krieg verloren oder an die Navy verkauft hatten, war die SEA CLOUD unmittelbar nach dem Kriegsende das einzige private Luxusschiff dieser Größe, das sich noch in Fahrt befand. Bereits am 4. Juli 1946 starteten Joe und Marjorie zusammen mit sieben Freunden zu einer Fahrt zu den Küsten Floridas. Die Segelyacht musste zwar noch ohne ihre Masten auskommen, war aber strahlend weiß gestrichen – und ihren Bug zierte wieder der goldene Adler.

Im Sommer 1947 wurde die Takelage wieder errichtet. 1949 endlich erhielt die SEA CLOUD einen vollen Satz neuer Segel, die nach dem Krieg selbst für Millionäre schwer zu bekommen waren. Insgesamt dauerte die Wiederherstellung der SEA CLOUD also fast vier Jahre. Voller Aufregung erwarteten Joe und Marjorie in einer der oberen Etage eines Palm-Beach-Hotels schließlich die Rückkehr ihres wiederhergestellten Schiffes. Als es endlich unter vollem Zeug am Horizont auftauchte, bemerkte Joe zu Marjorie: "Well, Dear – there goes your Baby."

Selbige machte sich sofort daran, ihr "Baby" und damit sich selbst wieder in den Mittelpunkt des gesellschaftlichen Interesses zu manövrieren. Die größte und schönste Privatyacht Amerikas wurde nun meistens vor der Ostküste der USA gesichtet. Joe Davies, der zur Seekrankheit neigte, war es ganz recht, nicht mehr auf Entdeckungsfahrt in wenig bekannte Gewässer gehen zu müssen. Nun konnte er sich ganz auf seine Freundschaften konzentrieren, etwa zu dem Diktator der dominikanischen Republik, Rafael Leonidas Trujillo. Der Diktator wurde häufiger als alle anderen an Bord bewirtet und hatte schon damals ein höchst begehrliches Auge auf die Yacht geworfen.

Unterdessen kam Marjorie zu dem Schluss, sie könne die Luxusyacht nicht mehr unterhalten – die Kosten für die 72 Mann Besatzung waren ins Unermessliche gestiegen. Auch geriet die dritte Ehe der mittlerweile 78jährigen in die Krise. Und so entschloss sie sich Anfang der 50er Jahre, ihr Schiff zu verkaufen.

Diktator der Domrep nutzte sie als Hausboot

Monatelang suchte Lady Marjorie für die SEA CLOUD einen Käufer. Das war das Signal für jenen Mann, der häufiger als jeder andere als Gast an Bord geladen worden war: Rafael Leonidas Trujillo Montinas, brutaler Staatschef der Dominikanischen Republik. 1955 übernahm Trujillo das Schiff – und gab ihm sogleich einen neuen Namen: ANGELITA.

Die Präsidentenyacht wurde vorwiegend als Hausboot genutzt. In die Schlagzeilen geriet sie erst wieder, nachdem Trujillo am 30. Mai 1961 erschossen worden war. Während das Land von einer Revolution erschüttert wurde, segelte die ANGELITA mit seiner Leiche, einem Teil des Trujillo-Clans und enormen Mengen Bargeld an Bord Richtung Cannes. Kurz vor den Kanarischen Inseln erreichte die ANGELITA ein Funkspruch. Die neue Regierung zwang die Besatzung zur Rückkehr.

Das teure Erbstück wurde in PATRIA umbenannt und erneut zum Verkauf angeboten. Fünf Jahre später kam die PATRIA schließlich wieder in amerikanische Hand. Käufer war die Operation Sea Cruises Inc. mit Sitz in Panama. Ihr Präsident John Blue schickte die ANTARNA – so der neue Name des Schiffes – nach Neapel, um sie dort total überholen zu lassen. Bei der Rückkehr nach Amerika gab es jedoch massiven Ärger mit den amerikanischen Behörden – und das Schiff wurde einstweilen an die Kette gelegt.

Da trat die 26 Jahre junge Stephanie Gallagher auf den Plan. Mit ihrem Mann Charles war sie besessen von der Idee der "Oceanic Schools". An Bord von Großseglern sollten Studenten ihre akademischen Studien durch ein Programm auf See ergänzen. „Oceanics“ bezahlte alle offenen Rechnungen und Gebühren. Doch John Blue behielt die Schiffspapiere zurück. Was Stephanie Gallagher aber nicht davon abhielt, in See zu stechen. Von nun an wurde die "Piratin" verfolgt. Welchen Hafen die ANTARNA auch anlief, John Blue war schon da, um "sein" Schiff zurückzuerobern. In Panama kam schließlich das Ende für „Oceanics".

Acht Jahre lang war die ANTARNA im Hafen von Colón schutzlos der zerstörerischen Sonne und hohen Luftfeuchtigkeit tropischer Breitengrade ausgeliefert – auch für eine so stabil gebaute Yacht wie die ANTARNA eine unzumutbar lange Liegezeit. Doch obwohl sie nicht mehr „im Geschäft“ war, wurde sie von den Liebhabern stolzer Segelschiffe nicht vergessen.
Einer von ihnen war der Deutsche Hartmut Paschberg, Kapitän auf großer Fahrt und Diplomvolkswirt, der zuvor bereits mehreren alten Segelschiffen neues Leben eingehaucht hatte. Er erkannte schnell, dass die ANTARNA trotz erheblicher Mängel eine gute Chance hatte, noch einmal aus ihrer Agonie herausgerissen zu werden. Gemeinsam mit einer Gruppe Hamburger Kaufleute erwarb er die Luxusyacht – und gab ihr als erstes ihren alten Namen zurück: SEA CLOUD.

Doch das härteste Stück Arbeit stand Kapitän Paschburg noch bevor: Er musste seine Neuerwerbung über den Atlantik holen. Mitte Juli 1978 flog Paschburg dazu mit 38 unternehmungslustigen Männern und zwei Frauen nach Colón. Gemeinsam mit panamesischen Arbeitern schufteten sie die nächsten Monate, um die verrottete Yacht halbwegs seetüchtig zu machen. Mitte Oktober hieß es dann: "Leinen los!" – die SEA CLOUD nahm Kurs auf Europa. Und am 15. November 1978 war es schließlich so weit: Die SEA CLOUD lief im Hamburger Hafen ein, wo sie von Tausenden begeistert begrüßt wurde.

Die neuen Eigentümer überkamen beim Anblick ihrer Segelyacht jedoch zwiespältige Gefühle. Schnell wurde klar, dass doch sehr viel mehr Geld zu investieren sein würde als zunächst geplant. Im Februar 1979 wurde die SEA CLOUD durch den Nord-Ostsee-Kanal nach Kiel verholt, und die Howaldtswerke-Deutsche Werft AG, Nachfolgerin der Germania-Werft, machte sich an die umfangreichen Instandsetzungs- und Umbauarbeiten. Schon acht Monate später ging die SEA CLOUD auf ihre erste Kreuzfahrt unter neuer Flagge. Und seitdem ist die prächtige Diva wieder auf den Weltmeeren zu Hause. (Quelle: seacloud.com)

Noch mehr über die Geschichte der SEA CLOUD erfährt man in dem Buch "Legende unter weissen Segeln" von Kurt Grobecker und Peter Neumann.

Info: www.seacloud.com


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